Reinhold Ewald

Mutter und Kind

Details

Literatur:
Wolters, Alfred, Reinhold Ewald, in: Deutsche Kunst und Dekoration, Bd. 48, Darmstadt 1921, mit Abb. o. S. (164).

Ausstellung:
Expressiv. Expertimentell. Eigenwillig. Reinhold Ewald 1890-1974, Museum Giersch, Frankfurt a. Main/Hanau 2015, Nr. 159, mit farb. Abb. S. 322;
Reinhold Ewald 1890-1974. 58 Gemälde und 10 Zeichnungen aus dem Nachlass des Künstlers, Galerie Uwe Opper, Kronberg im Taunus 2017, Kat.-Nr. 5, mit farb. Abb. S. 41.

Provenienz:
Aus dem Nachlass des Künstlers.

Beschreibung

Verso am Rand nachträglich umlaufend mit Holzleisten ergänzt, dort auf einem Etikett mit Nachlassnummer „M-022“.
Die großformatige Arbeit gehört zu den frühen Mutter-Kind-Darstellungen. Das Thema taucht um 1920 vermehrt in Ewalds Œuvre auf. Noch vor Kriegsende heiratet der Künstler im August 1918 seine erste Frau Johanna Meyer. Im September 1920 kommt der Sohn Anatol zur Welt, so ist es sehr wahrscheinlich, dass hier beide dargestellt sind. Die Geborgenheit und das neue Glück der Familie regen Ewald nach den Erlebnissen der Kriegszeit zu neuen Motiven an. Das Kind, das fast zu Schweben scheint, greift mit seiner Rechten die zur Sicherheit gereichte Hand seiner Mutter. Der wiedergegebene Raum ist in verschiedene Quader und Kuben aufgeteilt und erzeugt keine klare Tiefe, so dass der Betrachter den Ort nicht klar definieren kann. Die vorgelagerten Figuren scheinen so im Raum zu schweben. Diesen Eindruck unterstützen zudem auch die angewinkelten Beine und Ausarbeitungen der einzelnen Zehen beider Personen, die keinen klaren Halt auf dem Boden vermuten lassen. Das Kind scheint zudem erst seine ersten Schrittchen zu unternehmen und ist noch auf die Unterstützung seiner Mutter angewiesen, die dem Sohn führsorglich und zart die Hand reicht. Die rechte Hand der Mutter scheint der Säugling bereits losgelassen zu haben. Diese körperliche Verbundenheit von Mutter und Kind unterstreicht Ewald noch, indem er beide nackt zeigt. Diese Nacktheit hebt er zusätzlich noch mit der starken Inkarnatsfarbe hervor, die er mit teils kräftigeren Rottönen im Körper der Frau weiter betont. Mutter und Kind sind einander zugewandt bzw. stehen in unmittelbarem Blickkontakt in trauter Zweisamkeit vereint. Die vorliegende Arbeit ist ein besonders schönes Beispiel dieser Schaffensphase.

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