Gabriele Münter

Bei der Kiesgrube

Details

Mit einer Fotobestätigung von Dr. Matthias Mühling, Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, vom 1.8.2014.

Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.

Beschreibung

Im Arbeitsheft der Künstlerin von 1933/34 findet sich laut der Expertise folgender Eintrag: „Bei der Kiesgrube“ sowie „Pp. Öl 12“ und „9. III.“.

Die 1930er Jahre sind geprägt von Entbehrlichkeiten. Auch Münter widmet sich in dieser Zeit wieder mehr Themen, die zeitgemäß und vor allem mehr regimegetreu waren, so kommt es auch aufgrund des Baus der Olympiastraße und des Ausbaus der Bahnstrecke Murnau-Garmisch-Partenkirchen vor ihrer Haustür zu Werken mit z.B. Arbeitern auf Baustellen, mit Baggern oder ähnlichen Geräten und mit Kiesgruben. Auch das Interesse am technischen Fortschritt dieser Zeit scheint dabei eine Rolle gespielt zu haben, den sich auch andere Künstler der Avantgarde zum Thema machen. Im vorliegenden Werk verknüpft Münter die klassische Landschaft des „Blauen Landes“ um Murnau mit der Darstellung eines einfachen Hauses, dem eine kleine Kiesgrube vorgelagert ist. Die Erdbewegungen scheinen Münter dabei vor allem fasziniert zu haben. Arbeiter und Geräte wie Bagger sind jedoch von der Szenerie verbannt. Links vom in Violetttönen gehaltenen Kubus des Gebäudes öffnet sich dem Betrachter der Blick auf eine Kirche mit rotem Dach auf einer kleinen Anhöhe, dahinter steigen die blauen Berge weiter an. Mit schnellen und skizzenhaften Pinselstrichen hält Münter diese Szene in Öl fest und konzentriert sich dabei auf das Wesentliche. Die teils freigelassenen Papierpartien unterstützen die Leichtigkeit dieser Komposition. – Rechts mit Büttenrand. Kaum merkliche Randmängel und Handhabungsspuren. Winzigste Fleckchen. Verso Reste alter Montierung und Farbdurchfettung. Sonst farbfrisch und altersgemäß in schöner Erhaltung.

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