Details

Provenienz:
Privatsammlung, Süddeutschland.

Beschreibung

Gotthard Graubner besinnt sich Anfang der 1960er Jahre auf die Ursprünglichkeit der Farbe sowie ihre Eigenwertigkeit. Sein Instrument ist nicht der kleine Pinsel, er trägt die Farbe mit einem Schwamm auf die Leinwand auf. Was zunächst ein Arbeitsmittel für ihn ist, wird allmählich zum eigenständigen Farbkörper. So entwickelt er die Kissenbilder, die aus zahlreichen Lagen von farbaufnehmenden Watten, Schaumstoffunterlegungen, synthetischen Stoffbahnen und der das gesamte Farbpolster umfassenden Bespannung bestehen. In vielen feinen Schichten, die teils vom dick wattierten Untergrund aufgesogen werden, trägt der Maler die Farbe auf und schafft damit eine einzigartige Tiefenwirkung.
Später wird er diese Werke „Farbraumkörper“ nennen und die zunächst kleineren Formate werden schließlich zu monumentalen Gemälden. Sie sind Ausdruck von Graubners zentraler künstlerischer Idee: Das Bild wird zum physischen Körper und die Malerei wird als lebendiger Organismus gedacht. Bei der vorliegenden Arbeit ist das Kissen auf eine Platte montiert, die zum Rand hin auslaufend in den gleichen Farbtönen wie das Kissen bemalt ist. Umschlossen wird die Komposition von einem Plexiglaskasten: Es entsteht ein Raum im Raum. Die Malerei Graubners überwindet die Zweidimensionalität der Leinwand und greift in den Raum aus. Nach Künstlern wie Mark Rothko, Barnett Newman und Clyfford Still kann Gotthard Graubner als einer der bedeutendsten Vertreter der lyrischen Farbfeldmalerei verstanden werden. – Mit Plexiglashaube (ca. 52 x 43,5 x 7 cm).

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