Details

Roethel, Bücher 9 sowie 72-74, 85, 95-140, 142-146.

Provenienz:
Sammlung, Connecticut.

Beschreibung

Laut eines Prospektes des Piper-Verlags beginnt Kandinsky um 1909-10 sich mit diesem ‚musikalischen Album‘ zu beschäftigen: „Das Buch heißt ‚Klänge‘. Ich wollte nichts als Klänge bilden. Sie bildeten sich aber von selbst. Das ist die Bezeichnung des Inhaltes, des Inneren. Es ist der Grund, der Boden, auf welchem allerhand, teils von selbst, teils dank der Hand des berechnenden Gärtners wuchs. Diese Hand war aber nicht kalt und zog nie die ‚richtige‘ Stunde gewalttätig an sich: auch im Rechnen musste die von selbst gekommene Stunde bestimmen. – Alle ‚Prosagedichte’ habe ich im Laufe der letzten drei Jahre geschrieben. Die Holzschnitte gehen bis in das Jahr 1907 hinauf. Die Zeit passte die Form dem sich verfeinernden ‚Inhalt‘ an.“ (zit. nach: Roethel WVZ, S. 445). 1951 schreibt Hans Arp: „Der Gedichtband Kandinskys ‚Klänge‘, ist eines der außerordentlichen, großen Bücher. (…) Kandinsky hat in diesen Gedichten die seltensten geistigen Versuche unternommen. Er hat aus dem ‚reinen Sein‘ nie gehörte Schönheiten in diese Welt beschworen. In diesen Gedichten tauchten Wortfolgen und Satzfolgen auf, wie dies bisher in der Dichtung nie geschehen war. Es weht durch diese Gedichte aus ewig Unergründlichem. Es steigen Schatten auf, gewaltig wie sprechende Berge. Sterne aus Schwefel und wildem Mohn, blühend an den Lippen des Himmels. Menschenähnliche Gestalten entkörpern sich zu schalkhaften Nebeln. Erdlasten ziehen sich Ätherschuhe an. Durch die Wortfolgen und Satzfolgen dieser Gedichte wird dem Leser das stete Fließen und Werden der Dinge in Erinnerung gebracht, öfters mit dunklem Humor, und, was das Besondere an dem konkreten Gedicht ist, nicht lehrhaft, nicht didaktisch. (…) Wir erleben in diesen Gedichten den Kreislauf, das Werden und Vergehen, die Verwandlung dieser Welt. Die Gedichte Kandinskys enthüllen die Nichtigkeit der Erscheinung und der Vernunft.“ (zit. nach: Roethel WVZ, S. 448). – Papier teils schwach gebräunt und (stock)fleckig, vereinzelte Blattkanten minimal bestoßen, Umschlag schwach unregelmäßig geblichen sowie geringfügig fleckig und berieben, Buchecken und Ln.-Rücken leicht bestoßen und mit kleinen Fehlstellen, insgesamt in guter Erhaltung.

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