Ohne Titel

Details

Ausstellung:
Galerie Mark Müller, Zürich 1997.

Provenienz:
Galerie Mark Müller, Zürich, verso mit dem Galerieetikett;
Privatsammlung, München.

Beschreibung

Katharina Grosse sagte anlässlich ihres Vortrags für die Freunde der Nationalgalerie in Berlin 2018, Malerei ermögliche die Gleichzeitigkeit von imaginieren und Handeln auf ganz besondere Weise, zwischen ihr und dem Instrument gebe es keinen Transmitter, sie baue Prototypen der Imagination. Grosse ist die Malerin, die das Medium soweit in den Raum hineingetragen hat wie keiner vor ihr. Sie hat dabei jegliche Dimensionen gesprengt und der Farbe den Raum als Bühne gewidmet. Es ist vor allem die Konkurrenz von Raum und Malerei, die sie interessiert; der vorgefundene, architektonische Raum und der Imaginationsraum, den sie mit ihrer Malerei schafft. Ein besonders beeindruckender Raum ist Katharina Grosse anlässlich der Biennale Venedig 2015 im Arsenale gelungen. Auf Textilbahnen, Geröll und der vorhandenen Oberfläche des vorgefundenen historischen Mauerwerks entfaltet Grosse einen sinnlichen Farbrausch. An diesem Projekt mit seiner Fülle an Materialien zeigt sich ein für Katharina Grosses Arbeitsweise zentraler Punkt: Wie unwegsam können die Oberflächen sein, auf denen Malerei stattfindet? Dieses Interesse lässt sich bis in die Anfänge ihres Werkes zurückverfolgen, bei der vorliegenden Komposition auf einer Aluminiumplatte setzt Grosse mit breitem Pinsel Farbbahnen in Öl. Aufgrund der Materialbeschaffenheit bleibt die Farbe auf dem Bildträger stehen, die übereinanderliegenden Farbschichten entwickeln geradezu physische Präsenz. „Ohne Titel“ von 1991 ist eine der frühen und seltenen in Öl ausgeführten Kompositionen. Ein Prototyp der Imagination. – Sehr guter Zustand.