Details

Provenienz:
Galerie Heike Curtze, Düsseldorf und Wien, dort vom jetzigen Besitzer um 1997 erworben;
Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen.

Beschreibung

Diese Darstellung zeugt von der Radikalität Günter Brus, der zu den Protagonisten des „Wiener Aktionismus“ zählt. Ab den 1970er Jahren entwirft der Künstler sogenannte Bild-Dichtungen, in denen er narrative Elemente mit gestisch-expressiven Formen verbindet, so dass sich eine Wechselwirkung einstellt. Dies trifft auch auf das vorliegende Motiv zu, bei dem Brus einen Fruchtstand aus Kirschen, Birne, Apfel, gekrönt von einer Pflaume darstellt. Das Newton’sche Gravitationsgesetz außer Acht lassend, lastet das komplette Gewicht auf den Stielen der Kirschen. Ein äußerst wackeliges Unterfangen, droht der Apfel und die restlichen Früchte doch zu fallen und die für einen kurzen Moment aufgehobenen Naturgesetze wieder geltend zu machen. Vermutlich wurde die Arbeit von den assoziativen Früchtestillleben Guiseppe Arcimboldos inspiriert, die bei genauerem Hinsehen auch als Porträts funktionieren. So erkennt man auch in Brus’ Darstellung ein Gesicht. Die Augen werden vom schwarzen Dreieck und Quadrat gebildet, die den Früchteturm flankieren, die Birne wird zur Knollennase und der Apfel zur wulstigen Stirn. Der Arbeit liegt eine gehörige Portion Witz und Ironie zugrunde. – Von guter Erhaltung.

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