Israhel van Meckenem

Christus vor Annas

Details

Bartsch 12; Lehrs und Hollstein 144 IV (von VI).

Provenienz:
Adolph Theodor Gerstäcker (1783–1855), Berlin, verso mit dem Stempel (Lugt 1077);
Bernhard Hausmann (1784–1874), Hannover, verso mit dem Stempel (Lugt 377).

Beschreibung

Blatt 3 aus der Folge: Die Große Passion. Prachtvoller, wirkungsreicher Druck des IV. Zustands mit den beiden Schleifen am Monogramm und den diagonalen Strichlagen auf der Wand rechts vom Thron und der untersten Thronstufe. Vor allen weiteren Überarbeitungen und mit einem feinen Rändchen um die Einfassungslinie. Das Blatt zählt zu den Hauptwerken des Künstlers und zeigt seinen eigenständigen Ansatz, die Leidensgeschichte zu erzählen. Anders als sein Vorbild Schongauer, der die einzelnen Szenen der Passion nahezu zu Andachtsbildern verdichtet, entwirft Meckenem komplexe, niederländisch inspirierte Raumgefüge, um sie parallel ins Bild zu setzen. Der Palast des Hohepriesters bietet auf diese Weise Platz für drei Episoden: Das Verhör durch Annas, die Verleugnung Petri und schließlich, im Hintergrund links, die Verspottung Christi. Ebenso lässt sich eine direkte Entlehnung aus Schongauers Passionsfolge nachweisen, worauf Achim Riether hingewiesen hat: Die Rückenfigur des Schergen, der Christus am Arm gepackt vorführt, ist aus dem ebenfalls am rechten Bildrand stehenden Henkersknecht in Martin Schongauers „Handwaschung des Pilatus“ entwickelt (Lehrs 24). – Überwiegend verso mit winzigen Braunfleckchen, ansonsten tadellos erhalten.

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