Marco Ricci

Winterlandschaft mit Brennholzsammlern

Details

Ausstellung:
Hundert Jahre mit der Kunst, 1913 bis 2013, Jubiläumsausstellung Kunstsalon Franke, München, hrsg. von R. Schenk und C. Franke-Schenk, Bd. I, München 2013, S. 164-169, Kat. Nr. 24 (bettina Best).

Provenienz:
Ehemals deutscher Adelsbesitz;
Privatbesitz, Süddeutschland.

Beschreibung

Winterlandschaften mit verschneiten Bergen zählen zu den gesuchtesten Sujets im Werk von Marco Ricci. Unser Bild zeigt einen Landschaftsabschnitt mit den südlichen Ausläufern der Dolomiten am Übergang zur adriatischen Küstenebene, einer Gegend, in der der Künstler aufgewachsen war. 
Überall herrscht an diesem fast schon frühlingshaften Wintertag geschäftiges Treiben. Menschen sind damit beschäftigt, Holz zu hacken, Brennholz aufzulesen und auf dem Rücken, unter dem Arm oder auch auf Schlitten zu ihren bescheidenen Hütten zu bringen. Hier und dort wird auch bereits das Vieh aus den Ställen ins Freie getrieben, an vielen Stellen ist der Schnee schon weggeschmolzen und das dunkle Erdreich schaut hervor. Der Winter wird als entbehrungsreiche Zeit voll mühseliger Arbeit geschildert. Dies unterscheidet Riccis Darstellung von den Winterszenen der Holländer, die vorwiegend flache Polderlandschaften unter hohem Himmel zeigen und meist nicht vom Arbeitsleben, sondern von den Winterfreuden auf dem Eis mit Schlittschuhläufern und Kolfspielern dominiert werden.
Marco Ricci und sein Onkel Sebastiano zählten im Venedig des ausgehenden 17. und frühen 18. Jahrhunderts zu den begehrtesten Malern ihrer Epoche. Marco hatte sich auf Pastoralen und Landschaften mit Darstellungen vom Leben der einfachen Leute auf dem Lande spezialisiert. Dass er auch ein versierter Bühnenmaler war, wird an dem Repoussoirmotiv des markanten Baumes ersichtlich, dessen kahle Zweige sich effektvoll vor dem hellen Himmel mit den wild bewegten Wolkenformationen abzeichnen. Der lichte hellblaue Himmel ist in typisch venezianischer Manier mit rosafarbenen und weißen Farbnuancen gestaltet und verrät die Schulung am Werk Paolo Veroneses.

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