Details

Die Arbeit ist im Fotoarchiv der Galerie Maurice Garnier/Bernard Buffet Museum, Paris, verzeichnet.

Provenienz:
Galerie Maurice Garnier, Paris;
Privatsammlung, Hamburg.

Beschreibung

Drei Gefäße und ein Tablett stehen auf einem weißen Tisch vor schwarzem Grund. Wohlproportioniert links ein voluminöser Pokal mit ausladenden Henkeln, ein kleines Döschen in der Mitte und am rechten Rand eine hohe, schlanke Vase. Dahinter in gelungener Tiefenstaffelung ein querrechteckiges Tableau mit feinen Ornamentlinien. Für die Komposition ist die zeichnerische Linienführung konstituierend. Buffet setzt das Motiv in strenger Linienführung, um es dann in starker Pastosität auszuführen. Die Henkel des Pokals sind reine, modellierte Farben und auch der schwarze Hintergrund ist nicht nur plane Fläche, sondern ein bewegtes monochromes Farbspiel. Rechts der Bildmitte setzt Bernard Buffet seine charakteristische Signatur, die alle seine Werke besitzen und auf den ersten Blick auf seine Urheberschaft verweisen.
Bernard Buffet besuchte Mitte der 1940er Jahre die École des Beaux-Arts und erhielt dort eine sehr klassische Ausbildung, als junger Mann fiel er zunächst aufgrund seines zeichnerischen Talents auf. Sein Stil wird teils in der Nachfolge des Deutschen Expressionismus gesehen, teils galt Buffet als der wahre Nachfolger von Picasso. Das Werk Buffets ist eine singuläre Erscheinung und nimmt eine eigenständige Position in der Kunst nach 1945 ein. Daraus resultiert eine besonders spannende Rezeptionsgeschichte. Bernard Buffet war bis Mitte der 1970er Jahre eine der zentralen Figuren der Pariser „Beau Monde“. Zu seinen Freunden zählten Coco Chanel und Brigitte Bardot, in den 1950er Jahren verband ihn eine mehrjährige Liaison mit Pierre Bergé. Seine unverwechselbare Malerei und nicht zuletzt die als Markenname gesetzte Signatur ließen seine Kunst zum Inbegriff der Trente Glorieuses werden. Im Namen Bernard Buffet sind eine motivische Unverwechselbarkeit mit einer schillernden Biographie zum Ausdruck einer Zeit verschmolzen. Kurze Zeit später wird sich ein ähnliches Phänomen mit Andy Warhol wiederholen. So sehr Buffet Star der Nachkriegszeit war, so schwer hatte es seine Kunst in der Folge, Anerkennung zu finden. Es scheint, als habe sich erst noch eine Generation dazwischen schieben müssen, die frei von Zeitgenossenschaft einen neuen, unverstellten Blick auf Buffets Werk hat. Im vergangenen Jahr hat das Musée d’ Art moderne de la Ville de Paris Bernard Buffet eine Retrospektive gewidmet.

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