Giorgio de Chirico

„Autoritratto“

Details

Sakraischik, Vol. IV, Bd. III 469.

Ausstellung:
Giorgio de Chirico, Galleria Gian Ferrari, Mailand 1986, Abb. S. 44, verso mit dem Etikett;
Giorgio de Chirico. Dalla partenza degli Argonauti alla vita silente, Castello Monumentale, Milano 1988, S. 126/127;
Giorgio de Chirico 1920-1950, Borghi & Co. Fine Art Dealer, New York 1990/91, S. 50/51, verso mit dem Etikett.

Provenienz:
Galleria Gian Ferrari, Mailand;
Galleria La Medusa, Roma, verso mit dem Etikett, dort handschriftlich nummeriert „259“;
Tempest Collection, West Newton/USA;
Privatsammlung, Italien.

Beschreibung

De Chirico wird 1888 in Griechenland als Sohn italienischer Eltern geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters zieht die Familie 1906 zuerst nach München, wo Giorgio die Akademie der Bildenden Künste besucht. Hier entdeckt er die phantastische, fast bizarre Welt der Druckgraphik Max Klingers, während seine Kunst Einflüsse der mythologischen und symbolistischen Gemälde Arnold Böcklins zeigt. 1910 folgt der Umzug über Mailand nach Florenz. Nun setzt er sich mit den philosophischen Schriften Nietzsches, Schopenhauers und Weiningers auseinander. Inspiriert von diesen Philosophen versucht De Chirico in seinen Gemälden, durch die sichtbare Realität zu dringen, um so die wahre Bedeutung alltäglicher Gegenstände aufzuzeigen. Die Enthüllung dieser parallelen Realität wie sie Nietzsche beschreibt wird zu einem zentralen Punkt seiner metaphysischen Malerei und soll ihn ein Leben lang beschäftigen. Obwohl sich seine Kunst über die Jahrzehnte seines Schaffens plötzlichen stilistischen Veränderungen unterzieht, bleibt sein Schaffen zeitlebens in der Philosophie Nietzsches verwurzelt.
Der Künstler malt fast jährlich Selbstporträts als Selbst-Inszenierungen. In diesen hinterfragt er nicht nur sich selbst, sondern auch die theatralische Inszenierung seiner Malerei.
Das vorliegende Porträt malt De Chirico in Rom im Alter von 65 Jahren. Es entsteht zu einer Zeit, in der der Künstler für seine zahlreichen Reproduktionen seiner eigenen, frühen Werke sowie für seine Ablehnung der Nachkriegskunst in der Kritik steht. In diesem Gemälde stellt er sich schonungslos realistisch dar, mit Tränensäcken und schlaffer Haut. Doch seine Augen sind wach und fokussiert: Er malt sich als genauer Beobachter in einer kritischen Kunstwelt.
– Karton verso mit Farbproben und Pinselabstrichen, fest in Holzleisten montiert.

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