Antonio Ligabue

L’aratura anzi campagna

Details

Literatur:
Villani, Dino (Hrsg.), 800 pittori allo specchio. Il romanzo di una raccolta, Mailand 1971, S. 118.

Provenienz:
Sammlung Dino Villani, Mailand, verso mit dem Etikett; Privatsammlung, Italien.

Beschreibung

Der Autodidakt Antonio Ligabue ist ein Einzelgänger der italienischen Kunst des 20. Jahrhunderts, dessen künstlerisches Werk sich keinem theoretischen Programm zuordnen lässt. 1927 entdeckt der Maler Marino Mazzacurati das künstlerische, unverfälschte Talent des Sonderlings Ligabue. Er macht ihn auf die zeitgenössische italienische Malerei der Zwischenkriegszeit aufmerksam, die sich den Ausdrucksformen des Expressionismus öffnet. In der Folge ist ein deutlicher Einfluss der sogenannten Scuola Romana und deren Vertreter – zu denen neben Mazzacurati auch Renato Birolli, Aligi Sassu und Giuseppe Migneco zählen – in Ligabues Werk erkennbar. Sein Farbauftrag wird deutlich pastoser, die überwiegend bäuerlichen Motive stehen dem Primitivismus nahe und sind gekennzeichnet durch mit Bedeutung aufgeladenen Vereinfachungen.
Ligabues vielseitiges Œuvre umfasst darüber hinaus auch exotische Motive, Natur- und Jagdszenen, auffallend viele Selbstporträts sowie Lehmskulpturen. Um 1950 setzen sich bei Ligabue zunehmend hellere und kontrastierende Farbtöne durch. Das vorliegende Werk aus dem Jahr 1950 ist durch seine nicht perspektivisch gezeichnete und durchaus farbliche Raumgestaltung für diese Werkphase beispielhaft. Die naturalistische Idylle des Pflügens wird mittels pastoser, unruhiger Pinselstriche expressionistisch und kraftvoll aufgeladen. Die erste Einzelausstellung in Rom 1961 macht Ligabue schlagartig international bekannt, doch kann er mit dem nun auch finanziellen Erfolg nicht umgehen, er stirbt 1965 im Armenhaus. Ligabue zählt zu den bedeutendsten italienischen Künstlern der „Art brut“.

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