David Teniers d. J. (Nachfolge)

Die Versuchung des hl. Antonius

Details

Literatur:
Ausst. Kat.: Ausstellung von Meisterwerken Alter Malerei aus Privatbesitz, in: Zweite Veröffentlichung des Städelschen Kunstinstituts, hrsg. von Georg Swarzenski, Frankfurt a.M. 1926, Kat. Nr. 208 (als David Teniers), S. 72.

Ausstellung:
Städelsches Kunstinstitut, Frankfurt a.M., Sommer 1925

Provenienz:
Justizrat Dr. A. Berg, Frankfurt a.M. (1925);
Privatsammlung Luxemburg;
Privatbesitz, Deutschland.

Beschreibung

Der großen Nachfrage nach „Diabolerien“ in der Nachfolge von Hieronymus Bosch und Pieter Brueghel d. Ä. im 17. Jahrhundert kam Teniers‘ reiche Produktion an Antoniusversuchungen entgegen. Anders als die altdeutsche ikonographische Tradition, die um 1500 mit Schongauer und Grünewald die Antoniusversuchung als physischen Angriff in die Lüfte verlegte, zeigte die niederländische Malerei seit Bosch den Eremiten körperlich unversehrt in einer Höhle oder Wildnis ins Gebet vertieft, wovon ihn Teufel und diabolische Gefolgschaft abzuhalten versuchen.
Hier hat sich der Heilige zur Kontemplation in eine geräumige Felshöhle zurückgezogen, die sich im Hintergrund nach links hin öffnet. Er sitzt rechts betend vor einem Felsblock mit Buch, Kruzifix und Totenschädel und wendet sich nach links einer elegant gekleideten Frau zu, deren teuflisches Wesen durch ihren rechten, als Vogelklaue gebildeten Fuß offenbart wird. Sie hält ihm lächelnd ein Glas entgegen, auf das eine hinter dem Heiligen stehende gehörnte Hexe hinweist. Der Verlockung von Wein und Weib wird der Heilige sicher widerstehen, auch wenn sich sein Heiligenschein schon etwas in die Höhe gelupft hat. Neben den Hauptfiguren tummeln sich teils mit negativem Bedeutungsgehalt versehene Tiere wie Fledermaus, Frosch und Eule, teils hybride Mischgestalten.

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