Georg Johann Hinz (auch Hainz)

Stillleben mit Früchten, Nautiluspokal, Weinglas und Prunkkanne

Details

Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland (seit Jahrzehnten).

Beschreibung

Georg Hinz gilt als der Begründer der Stilllebenmalerei in Hamburg. Er hatte in den 1650er Jahren in den Niederlanden, wahrscheinlich in Amsterdam und Haarlem, seine Ausbildung vertieft. Wohl seit Beginn der 1660er Jahre hielt er sich wieder in seiner Heimatstadt auf. 1688 erwarb er das Hamburger Bürgerrecht, 1681 wurde er Freimeister.
Als charakteristisches Merkmal erscheint auf seinen Stillleben geradezu leitmotivisch immer wieder diesselbe große, skulptierte Prunkkanne, die meistens auf einem Marmortisch steht, der zur Hälfte von einem roten Tuch bedeckt ist. Auch der Nautiluspokal und die Delfter Schale sind mehrfach auf seinen Stillleben dokumentiert. Mit der Darstellung der Fliege auf der Nautilusmuschel treibt er den Illusionismus, der auf eine Falschdeutung von Sinneseindrücken abzielt auf die Spitze: durch die scheinbare Identität von Vorbild und Abbild soll der Betrachter getäuscht werden. Giotto soll der Urheber dieser illusionistischen Fliege gewesen sein, die seit der Renaissance die Künstler und Kunstgeschichtsschreibung immer wieder beschäftigt hat. Von Giotto berichtet Vasari, dass er während seiner Lehrzeit bei Cimabue einer Figur seines Meisters eine Fliege so täuschend auf die Nase gemalt habe, dass dieser, als er sich wieder an die Arbeit setzte, sie mehrfach mit der Hand als wirkliche Fliege fortscheuchen wollte, ehe er seinen Irrtum bemerkte. Mit diesem Topos wurde seitdem die Frage nach den mimetischen Funktionen der Kunst immer wieder abgehandelt.

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