Martin Schongauer

Das Rauchfass

Details

Bartsch 107; Lehrs 106; Falk/Hirthe 106; Hollstein 106; Schmitt 106.
Literatur:
N.G. Stogdon, Catalogue X: Martin Schongauer, New York 1996, Kat. Nr. 37.
Provenienz:
Nicht identifizierter Sammlerstempel „Doppeltes C, darüber Krone“, verso mit dem Stempel (nicht bei Lugt);
Richard H. Zinser (1884-1984), New York und Schweiz, verso mit dem Stempel (nicht bei Lugt);
Nicholas G. Stogdon, New York (1996).

Beschreibung

Ganz ausgezeichneter, kräftiger Abdruck des berühmten und gesuchten Kupferstichs. Das kunstvoll gearbeitete Weihrauchfass wird, einem Kunstkammerstück gleich, vor neutralem Hintergrund präsentiert.
Die Darstellung eines Räuchergefäßes in reichsten spätgotischen Zierformen zählt zu Schongauers Meisterblättern. Es wurde zu allen Zeiten hochgeschätzt. Durch die Andeutung einer Standfläche und die nach vorne und zu den Seiten ausgebreiteten Ketten erzeugt Schongauer eine Räumlichkeit, in der das Weihrauchfass frei steht. Licht und Schatten spielen eine wichtige Rolle. Der Augenpunkt liegt auf der Ebene der oberen Engelgruppe, wo alle Fialen auf gleicher Höhe enden. Alle darunter liegenden Teile sind in Aufsicht wiedergegeben. Der Stich ist ein Meisterwerk im doppelten Wortsinn: sowohl des graphischen Ausdrucks dank der Geschicklichkeit, mit der solch ein komplizierter Gegenstand räumlich allein mit Strichen auf die Kupferplatte gebannt wurde, als auch aufgrund der außergewöhnlichen Pracht und der komplexen Formen ein Meisterstück der Goldschmiedekunst. So ist nicht ganz eindeutig, ob es die primäre Funktion dieses Blattes war, als Vorlagen- oder Musterblatt andere Goldschmiede zur Nachahmung anzuregen, oder ob hiermit ein real existierendes Gefäß, ein Meisterwerk der Goldschmiedekunst, visualisiert werden sollte.
Der Stich ist sehr selten. Lehrs zählt noch etwa 40 Exemplare, wovon sich die meisten in Museumsbesitz befinden. Viele davon sind silhouettiert. In den letzten 30 Jahren wurden lediglich zwei Exemplare auf dem Auktionsmarkt angeboten.
– Silhouettiert (inkl. der Ketten) und auf Büttenpapier aufgelegt. Die waagrechten Strichelchen, die die Standfläche andeuten, mit der Feder und Tusche ergänzt, vereinzelt winzige Fleckchen, ansonsten schön.

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