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Walter 192

Beschreibung

Der „Sonntagsjäger“ ist eine typische Erscheinung der Bildwelt des 19. Jahrhunderts: Berühmt sind die spöttischen Schilderungen Carl Spitzwegs, dessen Jäger nie Beute machen, stattdessen werden sie von Rehen beim Picknick überrascht oder von Hasen beim Nickerchen verhöhnt. Neue Jagdgesetze, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts das Privileg der Jagd auch bürgerlichen Schichten eröffneten, hatten den Sonntagsjäger, diesen jämmerlichen Bürger im Jägerkostüm, erst hervorgebracht; nun schwärmten die Städter scharenweise aus, um Wild zu erlegen – meistens vergebens. Eine solche Type schildert auch der Dresdner Ferdinand von Rayski: Übergewichtig, die Weste spannt sich über den dicken Bauch, schleppt er sich mit gerötetem Gesicht auf wackligen Beinen fort, dem Jagdhund hinterher, dessen Eifer kaum zu bändigen ist. Um ihm herum verschwimmt die Landschaft im Dunst, der Wolkenhimmel ist eine leere Fläche, er ist nur umgeben von reiner Natur – und hier offenbart sich der Unterschied zu Spitzweg: Rayski schildert keine Anekdote, keine Karikatur, sondern den in der Natur allein Gelassenen, der gegen die Unbilden der Natur ankämpft.

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