Jakob Samuel Beck

Zwei Graugänse in einer Parklandschaft

Details

Literatur zur Signatur Becks:
Ausst.-Kat. „Jacob Samuel Beck – zum 300. Geburtstag des Erfurter Malers“, hrsg. von Thomas von Taschitzki und Kai Uwe Schierz, Angermuseum Erfurt 18.10.2015-17.1.2016, Erfurt 2016, S. 94-96.
Provenienz:
Aus einem Jagdschloss der Familie Radziwill, westliches Polen/ehemaliges Ostpreußen;
seit Jahrzehnten in Privatbesitz, Süddeutschland.

Beschreibung

Vorliegendes Gemälde hat Thomas von Taschitzki auf Grundlage einer hochauflösenden Fotografie als ein mit großer Sicherheit von der Hand von J. S. Beck stammendes Bild bewertet: “ Alle Merkmale wie Stil, Malweise, Motiv, Komposition sprechen für ein Originalgemälde von Jakob Samuel Beck.“
Der Maler J. S. Beck war besonders bekannt für seine Stillleben und Darstellungen von Kleintieren und Geflügel. Nach dem Vorbild der niederländischen Bildtradition des 17. Jahrhunderts kombinierte er Hasen, Meerschweinchen, Enten und Gänse mit Gemüse und Wiesenpflanzen zu wohlarrangierten Tableaus. Mit ihrem detailreichen Naturalismus, der genauen Naturbeobachtung und lebendigen Wiedergabe von Pflanzen und Tieren vor atmosphärischen Landschaftsausblicken stellten die Werke des Erfurter Künstlers begehrte Sammlerstücke dar, die häufig die Jagdschlösser des Adels in der Umgebung zierten.

Vor einem Ausblick in eine Parklandschaft mit antikisierenden künstlichen Ruinen an einem See sind nahsichtig und bildfüllend zwei Graugänse im Profil angeordnet. In glänzender, glatter Feinmalerei arbeitet Beck die Charakteristika der Tierart heraus, den wohlgenährten Leib, das flaumige Gefieder, den aufmerksamen Blick und die beiden typischen Haltungen, Sitzmotiv und Stand auf einem Bein.
Bei der Signatur handelt es sich nach von Taschitzki interessanterweise um eine nachträglich von seinem Schüler Johann Heinrich Baumann (1753-1832) angebrachte Signatur, mit der dieser ein bestimmtes Konvolut von Bildern bezeichnet hatte: „Der aus Mitau (heute Jelgava) bei Riga stammende Johann Heinrich Baumann hatte 1773-1776 bei Beck in Erfurt gelernt und von Beck zum Schluss sehr viele Gemälde (nach einer Quelle 111 Bilder) geschenkt bekommen, die Baumann mit zurück in seine Heimat nach Mitau gebracht hat. Dort wurden sie zeitweise in einer Privatgalerie ausgestellt. Wohl um diese offenbar zunächst unsignierten Bilder nachträglich als Werke seines Meisters zu kennzeichnen, hat Baumann diese Bilder mit „J. S.Beck“ signiert.“ Heute sind noch 15 Gemälde mit dieser nachträglichen Signatur bekannt, interessanterweise alle, wie auch unser Bild, mit einer von Erfurt aus gesehenen nordöstlichen Provenienz.

J. S. Beck war Hofmaler der Wettiner Herzöge in Eisenach und Weimar. 2015 wurde er zu seinem 300. Geburtstag mit einer umfassenden Ausstellung im Angermuseum Erfurt gewürdigt.

Wir danken Thomas von Taschitzki, Erfurt, für wertvolle Hinweise und die Bestätigung der Authentizität auf Grundlage einer digitalen Fotografie.

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