Gerhard Richter

„16. Mai 2000“

Details

Literatur:
Markus Heinzelmann, Siri Hustvedt, Uwe M. Schneede, Botho Strauß, „Gerhard Richter: Übermalte Fotografien“, Ostfildern 2008, mit farb. Abb.

Ausstellung:
Gerhard Richter: Editionen 1965 – 2011, me Collectors Room, Berlin 12.2.2012-13.5.2012;
Gerhard Richter, Übermalte Fotografien, Centre de la photographie Genève, Genf 2009; Museum Morsbroich, Leverkusen 2008 – 2009.

Provenienz:
Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen.

Beschreibung

Ein zentraler Werkkomplex in Gerhard Richters Œuvre sind die übermalten Fotografien. Die frühesten Beispiele datieren um 1990, das Thema begleitet Richter seither und die Übermalungen sind zentral für Richters Frage nach dem Verhältnis von Fotografie und Malerei. Im eigentlichen Sinne übermalt – man denkt im ersten Moment unweigerlich an einen Pinsel – sind die Fotos nicht. Bearbeitet Richter Leinwände mit der Rakel, bleiben am Ende Reste auf dem Gerät zurück. Das zufällige Konglomerat unterschiedlicher Farben bildet den Ausgangspunkt für die Übermalungen. Gerhard Richter geht methodisch vor und bringt die Farbe mittels der Rakel auf das Foto auf. Teils werden die Fotos über die auf dem Malgerät verbleibenden Reste gezogen, teils werden anhand eines monotypischen Bildverfahrens Abdrücke hergestellt. Als Bildträger dienen kleinformatige Fotos mit Alltags- und Familienszenen oder Reiseeindrücken. In diesem Fundus landen häufig Aufnahmen, die in anderen Zusammenhängen verworfen wurden. Ihre glatten, geschlossenen Oberflächen lassen keine Farbe einsickern, sie bleibt stehen und überlagert das Motiv. So wird das der Realität entsprungene Foto mit etwas zufällig Entstandenem, Ungegenständlichen verknüpft. Uwe M. Schneede bringt es präzise auf den Punkt und spricht im Zusammenhang der Übermalungen von einem „methodischen“ oder „gelenkten“ Zufall.

Zitat
Die Realität, das Foto, die Farbe und das Bild
(Titel des Aufsatzes von Uwe M. Schneede in „Gerhard Richter. Übermalte Fotografien“, Ostfildern 2008.)

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