Details

Berend-Corinth/Hernad 589.

Literatur:
Kunst und Künstler, 16. Jg., 1918, S. 341;
Biermann, Georg, Lovis Corinth, Künstler-Monographien, Bielefeld 1913, Nr. 132;
Bertrand, Robert, Lovis Corinth, Paris 1940, Nr. 54.

Ausstellung:
Lovis Corinth, Gemälde und Aquarelle, Gedächtnisausstellung, Nationalgalerie, Berlin 1926, Nr. 236;
Lovis Corinth, Gedächtnisausstellung zur Feier des hundertsten Geburtstages, Stadthalle Wolfsburg, 1958, Kat.-Nr. 117, verso auf dem Keilrahmen mit dem Etikett;
Lovis Corinth, Gedächtnisausstellung zum 100. Geburtstag, Kunsthalle Basel, 1958, Nr. 69;
Lovis Corinth, Gedächtnisausstellung zum 100. Geburtstag, Kunstverein, Hannover 1958, Nr. 52;
Sammlung Dr. Fritz Rothmann, London;
Staatliche Kunstsammlungen, Kassel 1963/64, Nr. 12.

Provenienz:
A. Wuttke, Klein-Niendorf, Mecklenburg;
Dr. F. Rothman, London, 1963;
Grisebach, Auktion 40, Berlin 25.11.1994, Los 7, verso auf dem Keilrahmen mit dem Etikett;
Herbert Singer, Deutschland, an den jetzigen Besitzer 1998 vermacht;
Privatbesitz, Norddeutschland.

Beschreibung

Im Entstehungsjahr des vorliegenden Gemäldes erscheint von Georg Biermann die erste Monographie über Lovis Corinth. Große Ausstellungen wie eine Retrospektive, veranstaltet von Paul Cassirer, folgen. Desweiteren ist der Künstler auf der Weltausstellung in Gent vertreten. Neben der regen Ausstellungstätigkeit und der Präsentation bedeutender Gemälde, wie z.B. „Ariadne auf Naxos“, entstehen in dieser Zeit eher private Porträts, Ansichten von Ausflügen aufs Land und Stillleben.
Dargestellt ist hier ein stehender Mann (Albert Wuttke) in Reitkleidung und Stiefeln, ohne detaillierte Gesichtszüge, der sein gesatteltes Pferd festhält. Zwischen 1909 und 1923 war Corinth fast jedes Jahr Gast auf dem Rittergut. Über Albert Wuttke, einen engen Freund des damaligen Gutsherren Carl Glantz jun., kam der Maler und Graphiker nach Mecklenburg. Corinth zeigt einen dieser ganz persönlichen Momente auf dem Land. Die ländliche Idylle eines bevorstehenden Reitausflugs wird mit dem Blick auf den Gutshof Niendorf und den dort lebenden Tieren mit Gockel und Huhn rechts ergänzt. Pferd und Reiter stehen auf einem nicht näher zu bestimmenden Hof, der mit sehr summarisch angelegten Bäumen zum Gutshof abgegrenzt wird. Corinth setzt Mensch und Tier ins Bildzentrum und nimmt den Standort des Betrachters ein. Weit weg vom Kunstbetrieb entsteht hier mit lockeren, breiten Pinselstrichen in ausgewogenen Braun-, Rot- und Grüntönen, teils mit Weiß abgesetzt, ein ganz persönliches Bildnis ohne viel Ausschmückungen.
Laut Werkverzeichnis hält Corinth noch einen Pferdestall fest, der auch auf dem Rittergut gemalt wurde (Berend-Corinth/Hernad 590).

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