Johann Carl Loth (Werkstatt)

Der Wettstreit zwischen Apoll und Marsyas

Details

Literatur zu der gleichnamigen Arbeit:
Gerhard Ewald, Johann Carl Loth, Amsterdam 1965, S.101f. und Tafel 61.
Provenienz:
Privatbesitz, Österreich.

Beschreibung

Vorliegende Darstellung gibt eine Begebenheit aus den Metamorphosen des Ovid wieder (6. 382-400): Der Satyr Marsyas hatte sein Spiel auf der Doppelflöte so perfektioniert, dass er sich einem Wettbewerb mit Apoll, dem Gott der Künste und der Musik, gewachsen fühlte und diesen zu einem Wettstreit herausforderte. Sie kamen überein, dass der Sieger über das Geschick des Verlierers bestimmen dürfe und wählten die Musen als Schiedsrichter. Diese erklärten zunächst Marsyas zum Sieger. Da jedoch Apoll seinem Spiel auf der Kithara noch den Gesang hinzufügte und dabei seine Backen nicht hässlich aufblasen musste, gewann schließlich er den Wettbewerb. Marsyas wurde zur Strafe für seine Vermessenheit bei lebendigem Leib gehäutet. Loth rückt beide Protagonisten, umgeben von ihrem Gefolge, bildfüllend an den vorderen Bildgrund. Der in strahlendes Licht getauchte, die Szene dominierende Apoll sowie die warnend erhobene Hand des im Dunkel stehenden Marsyas-Begleiters lassen den unglücklichen Ausgang der Szene schon erahnen. Der antike Mythos wurde von den Malern seit der Renaissance gerne aufgegriffen, denn für sie symbolisierte die Rivalität zwischen Blas- und Saiteninstrumenten den Unterschied zwischen sinnlicher und intellektueller Form der Musik.
Gerhard Ewald führt sechs gleichnamige Arbeiten von Carl Loth auf (Nr. 363-367, 371), von denen nur vier ganzfigurig sind. Unser Bild könnte identisch mit Ewald 363 sein, ehemals Privatbesitz, Bastia (Korsika), vgl. auch die bei Lempertz, Köln, versteigerte Version (Auktion 632, 17.11.1988, Los 75).
Wir danken Dr. Matthias Kunze für die freundliche Bestätigung unseres Gemäldes als Werkstattreplik auf Grundlage einer digitalen Fotografie (Email vom 15.3.2018).

Mit Gutachten von Dr. Gerhard Ewald, datiert 27.10.1978 (in Kopie), als originales und charakteristisches Werk von der Hand des Johann Carl Loth.

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