„Überlagerung/Progression“
Details
Ausstellung:
Große Kunstausstellung, München 1964.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
Beschreibung
Bei der hier vorliegenden „Überlagerung/Progression“ handelt es sich um eine der seltenen frühen Arbeiten von Ludwig Wilding. Von Anfang an stellt die Linie den Ausgangspunkt für seine Kunst dar: Durch die Überlagerung zweidimensionaler Linienstrukturen lotet Wilding Irritationen der visuellen Wahrnehmung aus, indem er die Illusion einer Dreidimensionalität und Scheinbewegung – den sogenannten Moiré-Effekt – erzeugt. Der Betrachter wird so automatisch immer zum partizipativen Teil des Kunstwerkes: durch seine Position bzw. Bewegung im Raum bestimmt er das Seherlebnis selbst mit. Auf diese Weise wollte Wilding das durch die Redundanz des Alltags abgestumpfte Sehen verändern bzw. schärfen. Idealerweise sollte die optische Täuschung einen Prozess des reflektierenden Denkens anregen. Diese Interaktion zwischen Bild und Betrachter ist eines der bestimmenden Charakteristika für die „Op-Art“, zu deren Hauptvertretern Ludwig Wilding heute zählt.
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