Otto Dix

Liegendes Kind (Vreneli Hassler)

Details

Lorenz IE 2.3.18.

Provenienz:
Sammlung Emilio Bertonati;
Sammlung Giovanni Bassi, Brescia;
Ketterer, Auktion 108, München 2.6.1986, Los 268, mit farb. Abb.;
Privatsammlung, New York.

Beschreibung

Von der Dargestellten existiert auch noch eine Silberstiftzeichnung (Lorenz IE 2.3.17) und ein Ölgemälde auf Malkarton (Löffler 1935/3).
Laut eines Briefs von Wolfgang Ketterer, datiert 7.10.86, handelt es sich bei der Dargestellten um Verena Frauenfelder-Hassler – Tochter von Helene (Nelly) und Walter Hassler-Christen, einem Sammlerehepaar aus Schaffhausen. Verena, genannt Vreneli, wurde 1927 geboren, war also acht Jahre alt, als Dix sie zeichnete. 1935 nahm Dix an einer Kollektiv-Ausstellung in Schaffhausen teil und traf zu dem Zeitpunkt dort wohl das Ehepaar Hassler.
Während Dix sich in dem Gemälde besonders auf die Darstellung einer üppigen und klar detaillierten Blumenwelt konzentriert, die das Kind umgibt, geht es in dieser Studie vor allen Dingen um die Erfassung des Kindergesichts. Die Natur, das Gras und die Blumen werden nur in schnellen Kohlestrichen angedeutet. Hier zeichnet Dix in altmeisterlicher Manier Vrenelis Gesicht in teils verwischtem Rötel, erfasst die Lichtspiegelungen auf Stirn, Stupsnase und Kinn mit wenigen Tupfen weißer Kreide. Der Faltenwurf des feinen Kleides mit Flügelärmchen und Kragen, das Vreneli trägt, arbeitet er hingegen in breiteren Kohlestrichen, in Weiß gehöht, aus. Das Mädchen liegt entspannt im Gras, den Kopf aufgestützt, ihren Blick an den Betrachter vorbei in die Ferne gerichtet. Sie wirkt in sich selbst versunken, sinnend im Gras liegend. Diese Zeichnung ist somit sowohl ein hochrealistisches Porträt als auch eine Charakterstudie seines Modells und stellt ein Meisterwerk Dixscher Porträtkunst dar. – Ein fachmännisch restaurierter, längerer, diagonaler Riss am unteren Rand bis zum Kleid des Kindes, an der Kante mit kleinerer Papierergänzung. Schwacher Lichtrand an den äußeren Rändern. Vereinzelt kurze, hinterlegte Einrisse an den Rändern sowie hinterlegte, teils etwas größere Löcher durch Reißnägel in den Ecken. Das großformatige Blatt allgemein altersgemäß sehr schön.

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