Georg Tappert

„Tingeltangel“ II

Details

Wietek 170.

Ausstellung:
Gedächtnisschau Georg Tappert, Große Berliner Kunstausstellung, Berlin April – Juni 1958;
A Retrospective Exhibition of Paintings by Georg Tappert 1880 – 1957, Leonhard Hutton Galleries, New York 22.4.-16.5.1964.

Provenienz:
Privatsammlung, Norddeutschland;
Privatsammlung, Berlin.

Beschreibung

Verso mit einem sitzenden weiblichen Akt, teilweise übermalt.
Ursula Peters schreibt anlässlich der großen Tappert-Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum, Köln 2005, über den Künstler: „Tapperts großes Thema ist der Mensch in der Umbruchzeit zur modernen Massengesellschaft. Er hat sich durch den Wandel des Lebens in der Großstadt inspirieren lassen, die Anonymität der Menschen, die Vergnügungsindustrie. Berlin mit seinen vielen Nachtcafés gilt damals als ,Sündenpfuhl‘ und wird zu einem Mythos, der einen grenzenlosen Karneval der Lüste verheißt. Tapperts Malerei spürt den Menschen hinter dem Tingeltangel auf. Sie schildert den bindungslosen Großstadtmenschen, seine Einsamkeit in der Masse und reflektiert die Ambivalenz moderner Freiheit.“ In dem vorliegenden Gemälde stellt Tappert drei Varieté-Tänzerinnen dar und nimmt damit das klassische Motiv der drei Grazien, die Göttinnen der Freude, des Charmes und der Schönheit, auf. Schulter an Schulter stehen die drei Damen auf der Bühne – ein Rotschopf, eine Blonde, eine Schwarzhaarige. Unter ihren bunten Kostümen zeigen sie viel Bein. Mit den spitzen Mündern, den fast geschlossenen Augen und den erhobenen Köpfen scheinen sie gerade einen tonalen Höhepunkt ihres Gesangs wiederzugeben. Doch zeigt Tappert hier keine idealisierten Schönheiten, sondern malt sie als Individuen mit eigenen Gesichtszügen. Jenseits der Show auf der Bühne erscheinen so die wirklichen Personen, die Künstler, die diese Varietés ausmachen. Tappert malte die erste Version des Motivs 1917 in einer eher skizzenhaften Ausführung (siehe Wietek 1969).

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