Details

Achim Moeller, Direktor des Lyonel Feiniger Project LLC, New York/Berlin, hat die Echtheit dieses Werkes, das im Archiv des Lyonel Feininger Project unter der Nummer 1447-09-27-17 registriert ist, bestätigt.

Ausstellung:
Feininger in Paris: Lyonel Feininger. Die Pariser Zeichnungen von 1892 bis 1911, Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg 6.6.-30.8.1992/ Achim Moeller Fine Art, Grand Palais, Paris 18.9.-4.10.1992/ Achim Moeller Fine Art, New York November 1992 – Januar 1993, Kat.-Nr. 48, S. 97, mit farb. Abb. S. 116.

Provenienz:
Alois J. Schardt, Claremont;
Privatsammlung, New York.

Beschreibung

Die Dörfer rund um Weimar hatten es Feininger bereits 1906 angetan, als er seine spätere Frau Julia, die an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule studierte, zum ersten Mal in der Stadt an der Ilm besuchte. Als er 1913 und 1914 zu mehrmonatigen Arbeitsaufenthalten nach Weimar zurückkehrte, schreibt er in einem Brief an seinen Freund, den Künstler Alfred Kubin, gleichsam euphorisch: „Die Dörfer, wohl über Hundert, in der Umgebung sind prachtvoll! Die Architektur: (…) ist mir gerade recht so anregend, zum Teil so ungemein monumental! Es gibt (sic) Kirchtürme in gottverlassenen Nestern, die mit das Mystischste sind was ich von sogenannten Kulturmenschen kenne!“ (Brief vom 15. Juni 1913)
1919 berief Walter Gropius Feininger zur Gründung des Staatlichen Bauhauses nach Weimar. Nun nutzte er jede Gelegenheit, um sein Atelier am Bauhaus zu verlassen und die Umgebung zu erkunden. Am 16. und 18. Juni 1919 machte er einen Ausflug in das wenige Kilometer südlich von Weimar gelegene Possendorf. Dort zeichnete er wiederholt die kleine, aus dem 13. Jahrhundert stammende Chorturmkirche. An Julia schreibt er am 20. Juni 1919, wenige Tage nach seinen Ausflügen nach Possendorf:
„Ich bin ganz von der Sonne gebräunt, habe fast volle Wangen, und was mir die Hauptsache ist, bin ich sonst (nur heute nicht) so agil und ausdauernd, draussen beim Laufen, wie nur jemals. An manchen Tagen war ich 8-9 Stunden draussen, und habe viel gearbeitet und viel Neues erlebt, so dass ich nach und nach zu neuer Gestaltungsenergie komme.“
Für Feininger bedeutete das „Draussenarbeiten“ immer wieder mit gezielten Strichen die Motive, die ihn interessierten, mit Bleistift auf Papier festzuhalten. Diese „Natur-Notizen“, wie er seine Skizzen vor der Natur nannte, dienten ihm dann, oft erst nach Jahren, als Anregung und Grundlage für weiterführende Arbeiten in anderen Medien (siehe Los 550). – Linker Rand vom Künstler gelocht. Oberrand mimimal unregelmäßig. Minimal gebräunt, zu den Rändern minimal stärker. Linker Rand mit winzigem Einrisschen. Sonst schön.

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