Alois Flad

Blick in ein Musikzimmer (Palais Berchem)

Beschreibung

Das Aquarell des Münchners Alois Flad zeigt den Blick in das biedermeierliche Ambiente eines Zimmers mit einem Flügel, hinter dem eine kleine Galerie an der Wand hängender Bildniszeichnungen (?) sichtbar ist. Bei den Bildnissen dürfte es sich um Familienporträts handeln. Im linken Fenster ist das von Friedrich von Gärtner ab 1843 an der Ecke Brienner Straße/Türkenstraße erbaute Palais Wittelbach sichtbar. Schräg gegenüber, direkt an die Briennerstraße herangerückt, stand seit 1819 das Palais Berchem, das Cajetan Graf von Berchem an der Einmündung zur Türkenstraße durch den Münchner Zimmermeister Franz Xaver Gampenrieder hatte errichten lassen. Es ist wahrscheinlich, dass unser Aquarell den Blick in eines der zur Türkenstraße liegenden Zimmer zeigt. Der fünfachsige Kubus war anspruchslos, einzig zur Briennerstraße zierte die Fassade ein Balkon und zur Türkenstraße war ein Säulenportikus vorgelagert; es war eher ein privates „Wohnhaus“ als repräsentatives Adelspalais. Zu dieser bescheidenen Ausrichtung passt die Möblierung des Zimmers, die eher dem biedermeierlichen Ambiente des gehobenen Bürgertums entspricht.
Ob die drei anderen Aquarelle, die ähnliche Innenräume zeigen, auch dem Palais Berchem zuzuordnen sind, muss offen bleiben, doch ist es zumindest bei Blick in das Zimmer mit der Sitzgruppe nicht unwahrscheinlich (Los 186). Ob sich im Palais Berchem eine Kapelle befand, die das letzte Aquarell zeigt (Los 188), bleibt unklar; die erhaltenen Dokumente geben darüber keine Auskunft. – Insgesamt gut und farbfrisch erhalten.
Für freundliche Hinweise zur Katalogisierung danken wir Dietlind Pedarnig, München.

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