Sebastiano del Piombo (Nachfolge)

Weibliches Bildnis (sogenannte Fornarina)

Details

Literatur zur Vorlage:
Ausst.Kat. „Raffaels Grazie – Michelangelos Furor. Sebastiano del Piombo (1485-1547)“, hg. von Bernd Wolfgang Lindemann, Claudio Strinati, Rom, Palazzo di Venezia, 8.2.-2.6.2008, Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie, 28.6.-28.9.2008, Mailand 2008, Kat.Nr. 21, S. 142f.

Provenienz:
Verso mit einem nicht identifizierten, französischen (?) Sammlerlacksiegel;
Privatbesitz, Süddeutschland

Beschreibung

Vorliegende qualitätvolle Darstellung folgt einem 1512 datierten Gemälde Sebastiano del Piombos in den Uffizien, Florenz (Inv. 1890, Nr. 1443). Dieses Gemälde galt bald als Werk Raffaels und war schon 1589 unter dessen Namen in der Tribuna der Uffizien ausgestellt. Im 18. Jh. wurde es unter Giorgione geführt, von Burckhardt und Passavant im 19. Jh. wieder Raffael gegeben. Von der Beliebtheit des Motivs zeugt die Umsetzung Raffael Morghens in das Medium des Kupferstichs.
Lange Zeit wurde die Porträtierte als Raffaels Modell und Geliebte Margherita Luti gedeutet. Diese Deutung ist jedoch nicht zutreffend. Die adelige Dame in kostbarer römischer Tracht, deren Sinnlichkeit stark betont ist, trägt einen Myrtenkranz und Perlenohrringe, Symbole der Liebe und Ehe mit einer Hochzeitskonnotation. Das Bildnis könnte als „Liebesbild“ mit Bezug auf die Ehe gedeutet werden. Möglicherweise zeigt es die junge Venezianerin Francesca Ordeaschi, Braut des Bankiers Agostino Chigi. Sebastiano del Piombo hatte beide im August 1511 bei seiner Rückkehr von Venedig nach Rom begleitet. Chigi war ein wichtiger Mäzen Piombos.

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