Details

Zervos Vol. XVI, 1965, Nr. 112 mit Abb. S. 40.

Literatur:
Verve, Revue Artistique et Littéraire, Directeur : Tériade, Vol. VIII, Nr. 29/30, Paris 1954 mit s/w Abb. (Album der Zeichnungen, die Picasso zwischen dem 28. November 1953 und dem 3. Februar 1954 in Vallauris geschaffen hat);
Boeck, Wilhelm, Picasso, Stuttgart 1955, Abb. 277, S. 484 (dort mit dem Titel „Femme jouant avec un chat“).

Provenienz:
Privatsammlung, Paris;
Galerie Beyeler, Basel (im Mai 1986 vom Vorbesitzer dort erworben);
Privatsammlung, Norddeutschland (durch Erbfolge an den jetzigen Besitzer).

Beschreibung

Bei der dargestellten „Frau mit Katze“ handelt es sich wohl um Picassos letzte Frau Jacqueline Roque (geb. 1927). Nach der Trennung von Françoise Gilot befand sich Picasso, der über 70-Jährige, in einer schweren Krise. Er konnte nicht verwinden, dass ihn Françoise mit seinen beiden Kindern Claude und Paloma verlassen hatte. Die 40 Jahre jüngere Jacqueline tritt 1953 in Picassos Leben und wird bis zu seinem Tode an seiner Seite bleiben. Die neue Liebe zu der viel jüngeren Frau gibt seinem Schaffen frische Impulse. Das Werk des Künstlers ist zeitlebens von den Frauen an seiner Seite geprägt, so ist es nicht verwunderlich, dass er von Jacqueline zahlreiche Porträts festhält. Die Frau, die er 1961 noch heiratet, wird sein meist dargestelltes Modell. Die vorliegende Zeichnung, die eine sitzende nackte Frau von hinten mit leicht gedrehtem Oberkörper zeigt, spielt mit einer auf dem Rücken liegenden Katze. Die zeichnerische Meisterschaft Picassos zeigt sich hier in eindrucksvoller Weise. Nur mit wenigen Pinselstrichen führt er die Zeichnung aus und hält einen intimen Moment fest. Der Betrachter nimmt hier die Position des Malers ein und wird von der Intimität der Szene verzaubert. Die Zeichnung reiht sich in eine Serie ähnlicher Motive ein, die alle Anfang Januar 1954 entstanden. – Kaum merklich gewellt und gebräunt. Ein kleiner bräunlicher Fleck, eine winzige gelbliche Spur. Unterkante links mit minimaler bräunlicher Spur. Oberkante mit kaum merklichen Verletzungen der oberen Papierschicht, an zwei Stellen etwas unregelmäßig. Oberkante an zwei Punkten fest ins Passepartout fixiert. Verso Reste alter Montage. Sonst in sehr schöner Erhaltung.

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