Georg Schrimpf

Häuser in Pasing

Details

Hofmann/Praeger 1933/3.
Wir danken Dr. Christmut Präger für seine Hinweise bei der Katalogisierung dieses Werkes.

Literatur:
Die Kunst, Monatshefte für Malerei, Plastik und Wohnkultur vereinigt mit Deutsche Kunst und Dekoration, 35. Jahrgang, Bd. 69, München 1934, S. 161.

Ausstellung:
Staatliche Kunstausstellung München, Ausstellung in der Neuen Pinakothek und im Deutschen Museum, München Anfang Juli bis Mitte Oktober 1933, S. 14, Kat.-Nr. 352;
Georg Schrimpf, Gedächtnis-Ausstellung Galerie Günther Franke, München Januar 1939, Kat.-Nr. 15 (auf dem Keilrahmen mit dem Galeriestempel, nicht bei Lugt);
Gedächtnisausstellung Georg Schrimpf zum 50. Geburtstag am 13. Februar 1939, Galerie von der Heyde, Berlin 12.2.-6.3.1939, Kat.-Nr. 15;
Georg Schrimpf. Ölbilder Aquarelle, Galerie Nikolaus Fischer, Frankfurt am Main 1992, Kat.-Nr. 14, mit farb. Abb. (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).

Provenienz:
Direkt beim Künstler erworben, seither Privatsammlung, Süddeutschland.

Beschreibung

Georg Schrimpf, der gelernter Bäcker ist, und erst spät als Autodidakt zur Malerei kam, verband zeitlebens eine enge Freundschaft mit Oskar Maria Graf, der von Anfang an seinen künstlerischen Weg begleitet hat. Über seinen Freund schreibt Graf im November 1933: „Von zu Hause erfuhr ich, daß Schrimpf eine Berufung nach Berlin bekommen haben soll.“
Die große Veränderung, die auf die Familie Schrimpf nun durch die neue Lehrtätigkeit an der Staatlichen Hochschule für Kunsterziehung in Berlin-Schöneberg zukommt, fällt genau auf das Entstehungsjahr unserer vorliegenden Ansicht von Pasing. Zu dieser Zeit lebt der Künstler mit seiner Familie im eigenen Heim in Lochhausen und verkauft es aufgrund des Umzugs nach Berlin an den Journalisten Max Rohrer. Schrimpf hielt sich noch im Mai 1933 an der Deutschen Akademie in Rom auf, so ist anzunehmen, dass die „Häuser in Pasing“ nach dieser Zeit entstanden. Bei Hofmann/Präger findet sich zusätzlich noch eine zweite Version „Häuser vor Pasing“ ähnlichen Formats, welches sich heute im Kunstmuseum Sprengel in Hannover befindet. Schrimpf gibt hier den Blick auf einen Bauernhof mit Scheune, Heuhaufen, Wohnhaus, Innenhof und anschließenden Gebäuden über eine weite grüne Wiesenfläche unter hell leuchtendem Himmel frei. Nur wenige Bäume und Büsche runden die Komposition ab. In feiner Malweise hält er einen Moment des Innehaltens in stimmungsvollen abgestuften Grün-, Rot- und Gelbtönen fest. In dieser Schaffensphase setzt sich Schrimpf vermehrt mit seinem heimatlichen Voralpenland und dem Umland Münchens auseinander. Weitere Motive sind z.B. die ‚Häuser in Lochhausen‘, der ‚Rundfunksender (Fürstenfeldbruck)‘, ‚Ostersee‘ u.a. Diese Ansichten zeugen von einem eigenen idyllischen Stil, der seine reife Neue Sachlichkeit offenbart. Schrimpf schreibt selbst in einem Brief anfangs über seine Kunst: “ (…) Das heißt, die Bilder sollen Mittel und Weg zeigen, der zurück zu sich selbst und hinaus führt, sie sollen ahnen lassen die große Freude und Schönheit aller Dinge, sie sollen Ausdruck und Symbol der Reinheit und Herrlichkeit des Weltdaseins sein. Sie sind das Manifest des religiösen Erlebens aller Dinge, Zweckmäßigkeit, Sinn und Rhythmus, (…) ausstrahlender Mittelpunkt aller Beziehung: Ich. Welt. Ich weißt nicht, ob ich Ihnen alles gesagt, d. h. erklärt habe.“ (Zitiert aus: Storch, Wolfgang, Georg Schrimpf und Maria Uhden. Leben und Werk. Berlin 1985, S. 17).

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