Emil Nolde

Südseemädchen in Landschaft

Details

Mit einer schriftlichen Fotoexpertise von Prof. Dr. Martin Urban, Ada und Emil Nolde Stiftung, Seebüll, vom 11. November 1983.

Literatur:
Emil Nolde in: Welt und Heimat, Köln 1971.

Provenienz:
Nachlass Mr. und Mrs. T. A. Noonan, Washington D.C.;
Grisebach, Auktion 19, Berlin 1.6.1991, Los 157;
Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen.

Beschreibung

Brigitte Sahler schreibt im Ausstellungskatalog „Emil Nolde Retrospektive“ des Städel Museums 2014 über Noldes‘ und der damaligen Südseesehnsucht: „Nach Noldes Tod gehörte der Werkkomplex „Südsee“ zu der in Ausstellungen am umfassendsten präsentierten Schaffensphase. Ist die Beliebtheit sicherlich auf den Mythos von der exotischen Reise zurückzuführen, der maßgeblich durch Paul Gauguins Tahiti eingeleitet wurde, unterscheiden sich die Überseeaufenthalte der beiden Künstler jedoch grundsätzlich voneinander. Während sich Gauguin auf Tahiti den Traum vom einfachen Leben erfüllen wollte, lag Nolde die Annäherung an das „Urwesenhafte“ durch das Übernehmen fremder Lebensweisen fern. Weder die Beschäftigung mit der materiellen Kultur fremder Völker noch sein Auftenthalt in der Südsee brachten Nolde seinem Bild vom Ursprünglichen, das er vielerorts suchte, näher. Sein Blick blieb stets distanziert und unterschied sich nicht wesentlich von den Vorstellungen, die in der deutschen Öffentlichkeit durch Kolonialausstellungen und Völkerschauen geprägt wurden“.
Das vorliegende Blatt zeigt ein stehendes Südseemädchen in heimischer Tracht auf einem Weg vor üppigem Grün im Hintergrund. In frischen Rot-, Grün- und Gelbtönen mit schwarzen Umrisskonturen hält Nolde hier den Eindruck seiner Expeditionsreise 1913 eindrucksvoll fest. – Minimal knittrig. Rechter Rand unregelmäßig. Vereinzelte Stockflecken. Rechte obere und untere Ecke wie linke untere Ecke fachmännisch restauriert. Allgemein in schöner und farbfrischer Erhaltung.

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