Details

Hofmann/Praeger 1934-1935/1.

Literatur:
Westermanns Monatshefte, 79. Jg. 157, Bd. Sept. 1934 – Febr. 1935, Abb. nach S. 92.

Provenienz:
Privatsammlung, Süddeutschland (wohl Auftragsarbeit).

Beschreibung

Das vorliegende großformatige Landschaftsgemälde im Stil der neusachlichen Malerei der 1930er Jahre zeigt in ruhiger Stimmung den Staffelsee im oberbayerischen Voralpenland. Wie auch andere Künstler seiner Zeit widmet sich Georg Schrimpf neben den Figurenbildern und Stillleben in großen Teilen seines Œuvres der Landschaftsmalerei, die er vor der Natur studiert, jedoch dann erst im Atelier umsetzt. Schrimpf zählt in München und Berlin damals zu den Hauptvertretern der neusachlichen Malerei. Anfangs setzt er noch die Figuren in oder vor die Landschaften, in den 1920er Jahren entstehen dann zunehmend reine Landschaftsansichten. In Schrimpfs Landschaften zeigt sich der Einfluss Caspar David Friedrichs, Wilhelm von Kobells, aber auch Karl Haiders. Schrimpf entwickelt jedoch seinen ganz eigenen Stil. In schöner Räumlichkeit, die sich mit dem Atmosphärischen verbindet, verschwimmen auch im vorliegenden Gemälde die Berge im Dunst des Hintergrunds. Die Vegetation des Vordergrunds hingegen gibt der Künstler detailliert wieder. Dennoch hat man den Eindruck, dass die Wirklichkeit mehr und mehr zurücktritt – es entsteht eine Art Ideallandschaft, die der Realität entrückt scheint. Schrimpf bevorzugt die von der Zivlisation unberührte Landschaft, die er wie hier in einer gewissen Reduzierung des Geländes wiedergibt. Der ruhige See liegt eingebettet in Wiesen und Wälder vor Bergen im Hintergrund. Oskar Maria Graf schreibt dazu: „(…) und Landschaften von einer zwingenden Friedlichkeit. Mit der Zeit kam etwas Altmeisterliches in seine Baumgruppen. Gewiß war in der Fernsicht nicht das Bohrende einer Altdorferschen Landschaft, und schon gar nichts von der dämonischen Gewalt Dürers, eher schon etwas von seinem Landsmann Karl Haider, nur – es war heiterer, ausgeglichener. Alles an und in diesen Bildern blieb intim und unaussprechlich innig.“ (Oskar Maria Graf, „Ein barockes Malerporträt“, zit. nach Wolfgang Storch, S. 205, in: Weltkunst, Heft 1, 1.6.1985, S. 36).

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