Ernst Ludwig Kirchner

Schweizer Bäuerin.

Details

Provenienz:
Nachlass des Künstlers (verso mit dem Stempel des Kunstmuseums Basel, Lugt 1570 b, dort mit der handschriftlichen Registriernummer: A Da/Ba 9);
Privatsammlung, Süddeutschland.

Beschreibung

Das vorliegende Porträt einer Bäuerin entsteht in Kirchners Davoser Jahren. 1917 zieht Kirchner nach Frauenkirch in die Schweiz, nahe Davos. Schließlich zieht es ihn mehr in die Einsamkeit und er mietet sich eine Hütte auf der Staffelalp. In dieser Zeit faszinieren Kirchner die Bergwelt und das Leben seiner Bewohner. Es entstehen dort zahlreiche Arbeiten, die das einfache Leben der Bergbauern zeigen. Mal hält Kirchner die Menschen bei der Arbeit fest, mal setzt er sie alleine in Szene. Auch das vorliegende Aquarell zeigt in ungeschönter Realität den Kopf einer alten Bäuerin im Halbprofil. Mit intensiven, schwungvollen Pinselstrichen führt der Künstler das Blatt aus und unterstützt die unmittelbare, direkte Wirkung der Porträtierten mit dem Gelbton des Hintergrunds und des Lilatons ihres Gewands. Das Gesicht unterstreicht er noch mit einzelnen, wenigen Rottönungen.
Kirchners Schweizer Zeit war anfangs geprägt von gesundheitlichen Beeinträchtigungen und den Depressionen seiner Lebenspartnerin Erna. Die Welt der Berge führte jedoch schrittweise zu einer seelischen Beruhigung und auch die Verkäufe und die vielen Besuche dort legten die Grundlage für seine weiteren Erfolge und seine finanzielle Unabhängigkeit. In einem Brief an van de Velde hält Kirchner seine positive Stimmung dort fest: „Ich bin so froh und glücklich hier zu sein und zu bleiben“ (E.W. Kornfeld, „Ernst Ludwig Kirchner. Dresden Berlin Davos“, Bern 1979, S. 148). – Blattkanten minimal unregelmäßig. Kaum merklich gewellt. Verso Reste alter Montage und Klebespuren. Sonst farbfrisch und in guter Erhaltung.

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