Edgar Ende

Das Kaffeehaus (Es ist serviert).

Details

Murken 110.

Literatur:
„Eine verhinderte Kunstausstellung“, Deutsche Malerei der Gegenwart, Bildende Kunst 3, 1949, S. 22, mit Abb.

Ausstellung:
„Pittsburgh International Exhibition of Paintings“, Carnegie Institute, Pittsburgh 12.10-21.12.1950 (laut Etikett auf dem Keilrahmen);
„Sammlung Carl Laszlo“, Kiscelli-Museum, Budapest 1996, Kat.-Nr. 49.

Provenienz:
Carl Laszló, Basel;
Privatsammlung, Schweiz.

Beschreibung

Endes Gemälde sind keine Versinnbildlichungen seiner vorgefassten Ideen, sondern entwickeln sich vor der leeren Leinwand. Er benutzt also auch keinen Kanon bestimmter, allgemein verständlicher Symbole. Laut Endes Freund Franz Rauhut sagte der Künstler: „Meine Phantasien kommen mir, ohne dass ich von einer Bedeutung weiß.“ Endes Frau interpretierte gerne wiederkehrende Zeichen – so würden Vögel z.B. den Geist bedeuten – doch diese Deutungen dementierte der Künstler. Endes Werke siedeln sich an im Zwischenbereich von realistischer Darstellung und diese Realität übersteigernder Fiktion, so real wie ein Traum. In Stil und Ausführung sind sie dem französischen Surrealismus verwandt. Doch sah sich Ende als ein spiritueller Maler, der die Spontanität eines Künstlers wie Salvador Dalí ablehnte. „Zu meinen Phantasien komme ich durch intensive Konzentration. Unter den vielen Bildern, die mir dann aufsteigen, wähle ich aus und skizziere schnell. (…) Das Denken muss bei diesem Vorgang ausgeschaltet werden“ (Kirchbaum 1987, S. 53). Der Maler wird so zum Medium, das die Ideen nur ausführt, aber so weit möglich nicht beeinflusst. Hier hält er ein Kaffeehaus ohne Gäste fest. Stühle fehlen, die Gäste werden also auch nicht erwartet. Der Raum wird zu einem absurden Konstrukt, denn nur die Kunden rechtfertigen die Existenz des Hauses und der Bedienung. Diese jedoch stapeln sich an der Wand links, drücken sich gegen die Wand, scheinen dem Raum entfliehen zu wollen.

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