Alexander Kanoldt

Stillleben mit Apfel.

Details

Wir danken Dr. Michael Koch, München, für die freundlichen Hinweise.

Literatur:
Deutsche Kunst und Dekoration, Bd. 53, 1923/24, Abb. S. 127.

Ausstellung:
„Die Blume in der Kunst des 20. Jahrhunderts“, Galerie Pels-Leusden, Berlin 1971, Kat.-Nr. 67 (dort betitelt und datiert: Stilleben mit Blumentopf 1917).

Provenienz:
Edwin Redslob, Berlin (wohl direkt vom
Künstler erworben);
Privatsammlung, Berlin.

Beschreibung

Sowohl qualitativ als auch quantitativ nehmen die Stillleben eine herausragende Stellung im malerischen Gesamtwerk Kanoldts ein. Besonders bekannt sind hierbei seine Werke im Stil der Neuen Sachlichkeit. Dabei entsteht schon 1916, während eines längeren Heimaturlaubs von der Front, eine Serie von Pflanzen- und Bücherstillleben, aus der die vorliegende Arbeit stammt. Sie zeigt klare Einflüsse verschiedener Stilrichtungen des beginnenden 20. Jahrhunderts. Hier benutzt Kanoldt noch eine intensive, expressionistische Farbpalette. Die Formen werden durch dicke, schwarze Pinselstriche eingerahmt, wie sie auch bei den Arbeiten der Künstler des Blauen Reiters zu finden sind. Gleichzeitig gliedert er in kubistischer Manier besonders die gelben Blütenblätter in einzelne, teils geometrisch anmutende Formen auf. Dadurch wirken die Pflanzenteile besonders plastisch. Das Arrangement mit dem isoliert dargestellten Apfel sowie die neutrale Ausleuchtung der Szene werden sich in seinen späteren neusachlichen Werken wiederfinden. Hier jedoch zählt noch Emotionalität statt Kühle, Bewegung statt Ruhe. Der in kurzen Pinselstrichen verschiedener Blautöne erfasste Hintergrund sowie die Blätter, die sich in alle Richtungen zu neigen scheinen, schaffen den Eindruck eines vital vibrierenden Bildraums: Hier fängt Kanoldt die Kraft der Natur ein.

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