Franz Anton Maulbertsch (zugeschrieben)

Christus am Ölberg.

Details

Provenienz:
Privatbesitz, Österreich.

Beschreibung

Vorliegende Ölskizze dürfte als Kompositionsgrundlage für ein Altarbild gedient haben, das möglicherweise nicht ausgeführt wurde oder sich nicht erhalten ist. Im Zentrum der Darstellung kniet Christus, gestützt von einem Engel, und blickt auf den Kelch des Leidens, den ihm ein weiterer Engel offeriert. Links oben befindet sich das Kreuz als Symbol des nahenden Todes. Dem Kreuz gegenüber schwebt Gottvater in einer Engelsglorie und blickt auf seinen Sohn herab. Am vorderen Bildrand sitzen und liegen die schlafenden Jünger. Stilistisch ist eine Entstehung um 1750 anzunehmen: Die in Kurven aufgebaute Komposition, der dreiteilige Bildaufbau und die plastische Gestaltung der Figuren, die sich in der sicheren Formfindung und ihrer nachvollziehbaren körperlichen Herauslösung aus dem Malgrund zeigt, charakterisieren Maulbertschs Bildschöpfungen aus dieser Zeit. Stärkstes Indiz für die Autorschaft des Künstlers ist jedoch der spannungsreiche Umgang mit dem Licht. Es verläuft vom Hintergrund ausgehend nach vorne, beleuchtet aber nur die Gewänder Christi und des vorne schlafenden Jüngers, die als weiß reflektierende Flächen effektvoll im Dunkel aufblitzen. Die sparsame Farbgebung verstärkt noch den dramatischen Helldunkeleffekt, der sich besonders eindrucksvoll im vom Licht überstrahlten Kopf Christi manifestiert. Wie vor allem in der frühen Schaffenszeit von Maulbertsch von den späten 40er Jahren bis in die frühen 60er Jahre des 18. Jhs. begegnet man auch in vorliegender Darstellung der expressiven übersteigerten Ausnützung von Lichteffekten: Nicht so sehr von der Szene, sondern von der Lichtführung geht die starke Dramatik und suggestive Wirkung des Bildes aus.

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