Details

Provenienz:
Privatsammlung, Los Angeles;
Pauli Hirsh Collection, Christie’s New York, 9.11.1983, Los 136 (mit Abb.);
Privatsammlung, Schweiz; Galerie und Museum Baviera, Zürich;
Privatsammlung, Schweiz.

Beschreibung

Das Leben in die Kunst hineinzuholen, war das erklärte Ziel des Nouveau Réalisme. So tauchten um 1960 überraschend alltägliche Materialien, angewandt in bisher ungekannten Techniken, in den Werken der Vertreter dieser Bewegung auf. Die künstlerischen Präsentationsformen sind mannigfaltig: Fernandez Arman häuft in seinen Akkumulationen identische Alltagsgegenstände in Plexiglaskästen an. Daniel Spoerri friert in seinen Fallenbildern Alltagssituationen als Momentaufnahmen ein. Reste von Mahlzeiten werden reliefartig mit Kunstharz auf Tischplatten fixiert, um auf diese Weise Realität festzuhalten. Mimmo Rotella findet seine Ausdrucksform in der Décollage. Inspiriert vom Dadaismus und Kurt Schwitters überträgt Rotella anfangs Fetzen von Plakaten auf Leinwände. Schriften und Fragmente von Illustrationen – teils übermalt – überlagern einander in dicken Schichten. Im Gegensatz zum sorgfältig montierten Material der Collage, werden die vorgefundenen Plakate bei Décollagen abgerissen, gewaltsam zerfetzt, also deformiert, um sie neu zu komponieren. Ende der 1950er Jahre entwickelt Mimmo Rotella diese Vorgehensweise und legt sie seinem künstlerischen Schaffen zugrunde. Die Kompositionen aus dieser Zeit gehören zu den frühen Varianten des Themas. Mit ihren teils übermalten Partien sind diese Werke stark von der Ästhetik des Informel geprägt. Im nächsten Entwicklungsschritt beginnt Rotella mit typographischen Versatzstücken zu arbeiten, um diese in den 1970er Jahren um Fragmente von Filmplakaten zu erweitern. Rotella hat in seinem Œuvre mit den unterschiedlichsten Vorlagen gearbeitet und auf diese Weise mit dem Prinzip der Décollage experimentiert. – Sehr gut erhalten.

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