Details

Clarenbach 928.
Provenienz:
Privatsammlung, Süddeutschland.

Beschreibung

Das „Kleine Rossweib II“ zählt zu einer Reihe von „Rossmenschen,“ die Ende der 1980er Jahre entstehen. In dieser Bronze begegnet uns die Gestalt eines Pferdes als schlanke, aufrecht stehende Gliederfigur. Haupt und Hufe sind dem Ross zuzuordnen, während der muskulöse Körper mit seinen breiten Hüften deutliche weibliche Züge zeigt. Anders als in vielen, androgyn anmutenden Figuren Koenigs ist diese eindeutig geschlechtlich definiert. Fest mit den Hufen in der Sockelplatte verwurzelt und leicht in die Knie geneigt, beschreibt der Körper im Profil eine spannungsgeladene S-Form. Der Gestalt des Mischwesens ist in seiner ganzen Eleganz und Dynamik dennoch anzumerken, welche Anstrengung es für sie kostet, sich auf den Hinterbeinen zu bewegen. In diesem energiegeladenen Spannungsmoment liegt die besondere künstlerische Stärke dieser kleinen Bronze. Die dunkle, satte Patina lässt die Figur zudem besonders kraftvoll und erhaben erscheinen. Als leidenschaftlicher Pferdezüchter und Reiter setzt sich Fritz Koenig schon im frühen Werk mit der Gestalt des Pferdes auseinander. Während eines Studienaufenthaltes in der Villa Massimo in Rom entdeckt Koenig 1957 in der Figur der Quadriga seine Begeisterung für das kreatürliche Einvernehmen von Mensch und Tier und setzt dieses Motiv in seinen Arbeiten um. In der Verschmelzung von Mensch und Pferd zu mythologisch anmutenden Mischwesen, in denen die Eigenschaften beider Kreaturen vereinigt werden, findet dieser Gedanke seine Vollendung.
Eine von drei existierenden Bronzegüssen. In sehr gutem Zustand.

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