Details

Wendt 1972-04.
Literatur:
Ausst.- Kat. „Günter Fruhtrunk. Bilder 1952-1972“, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München (u.a.O.) 1973, Kat.-Nr. 64, S. 68;
Max Imdahl, „Zu Günter Fruhtrunk“, in: Ausst.Kat. „Günter Fruhtrunk-Retrospektive“, München 1993, S. 103 und 168, mit Farbabb.
Ausstellung:
„Günter Fruhtrunk. Bilder 1952-1972“, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München; Badischer Kunstverein, Karlsruhe; Museum Bochum, Kunstsammlung, 1973;
„Günter Fruhtrunk – Retrospektive“, Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin; Westfälisches Landesmuseum, Münster; Städtische Galerie im Lenbachhaus und Bayrische Staatsgemäldesammlungen, Staatsgalerie moderner Kunst, München,1993, Kat.-Nr. 31.
Provenienz:
Geschenk des Künstlers an Max Imdahl; Westfalenbank Bochum;
aus einer bedeutenden europäischen Privatsammlung.

Beschreibung

Mit seinem Titel „Skansion“ benennt Fruhtrunk ein entscheidendes Charakteristikum der Bilder seiner reifen Schaffensperiode: Sie erschließen sich nicht auf einen Blick, sondern erst im Laufe des Sehprozesses. Ebenso wie ein Rezitator einen Vers skandiert und dadurch für sich strukturiert, erobert sich der Blick die gemalte Komposition schrittweise und in Schüben.
Längst hat Fruhtrunk nun die Unterscheidung zwischen Figur und Grund aufgegeben. Diagonal angeordnete Bänder von unterschiedlicher Breite, nach allen Seiten vom Bildrand überschnitten, gliedern die Bildfläche, die als Ganzes von stakkatoartiger Bewegung erfasst ist. Weder ist einem einzelnen Element erlaubt, über die anderen zu dominieren, noch können sich Bänder zu Formationen und damit zur überwundenen Bildfigur zusammenschließen. An Stelle dieser Figur treten nun Reihung, Rhythmus und Richtung, hier eine visuell wahrgenommene Entwicklung von links unten nach rechts oben. Dort setzt der Künstler sehr diskret zwei Farbakzente, die sich jedoch dem Fluss der Komposition unterordnen: Das grüne Band durch seine Zartheit, das blaue durch seine Nähe zum Schwarz; dennoch wirken sie wie eine Verheißung, wie der Beginn von etwas Neuem. Der Kunsthistoriker Max Imdahl, dem Fruhtrunk dieses Bild widmete, gehörte zu seinen wichtigsten Interpreten.

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