Bernar Venet

„Theory of Sets. Elements of Mathematics. Theory of Sets“.

Details

Provenienz:
Sammlung Gunter Sachs.

Beschreibung

Als sich der 25-jährige Bernar Venet im Dezember 1966 in New York niederlässt, ist er der Ermunterung seines väterlichen Freundes Marcel Duchamp gefolgt. Dieser hatte ihm geraten in ein Land zu ziehen, in dem er die Sprache nicht beherrscht, um sich durch die verbale Distanz zur Umwelt einer neuen Realitätswahrnehmung auszusetzen. Um den Ausgangspunkt für sein künstlerisches Schaffen zu hinterfragen, sollte sich der junge Künstler auch mit den Lehren der Mathematik und der Physik beschäftigen. Die materialgeprägte Kunst der früheren Jahre, wie Teegemälde, Kohleskulpturen und Pappkartonreliefs, lässt Venet mit seinem Umzug nach New York hinter sich. Auch wenn er den unmittelbaren Einfluss Duchamps auf sein Werk abstreitet, bewundert Venet die Arbeiten des älteren Künstlers. In Form von Sprachfragmenten und Formeln findet die Idee des „objet trouvé“ Ende der 1960er Jahre Einzug in seine konzeptionellen Arbeiten. Anders als im Werk Duchamps sind es nicht Gegenstände des Alltages, die Venet auf einen Sockel stellt und zu Kunst erhebt, sondern Zeitungstexte, Korrespondenzen und mathematische Formeln, die er aus ihrem Kontext befreit und in der Reproduktion als großformatige Siebdrucke zu Kunstwerken erhöht. Die Distanz zur fremden Sprache führt dazu, dass er Wörter und Texte als rein dekorative Bildelemente wahrnimmt. Venets konzeptionelle Arbeiten der späten 1960er Jahre dürfen somit als künstlerische Symbiose zwischen der europäischen Idee des „objet trouvé“ und der amerikanischen Bewegung der Minimal Art verstanden werden und nehmen eine besondere Stellung im Gesamtœuvre des Künstlers ein. Ab 1970 widmet sich Venet in einer etwa fünfjährigen künstlerischen Pause ausschließlich physikalischen und mathematischen Fragen. Im Anschluss entstehen die heute sehr bekannten bildhauerischen Arbeiten.

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