Details

Mit einer schriftlichen Echtheitsbestätigung von Ralph Jentsch, Rom/New York, vom 23.3.2010. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Arbeiten auf Papier von George Grosz aufgenommen.
Ausstellung:
„The Berlin of George Grosz – Drawings, Watercolours and Prints 1912-1930“, Royal Academy of Arts, London März-Juni 1997, Kat.-Nr. 95, S. 132.
Provenienz:
Nachlass des Künstlers, verso mit dem Stempel und der Nummer 3/51/1;
Privatsammlung, USA.

Beschreibung

George Grosz’ Zeichnungen aus seiner Berliner Zeit wimmeln von Charakteren, die die Weimarer Republik als Folge des Ersten Weltkriegs besonders hervorbrachte: Prostituierte und Zuhälter, Bettler, Schwarzmarkthändler, korrupte Politiker, rachesüchtige Richter, zynische Offiziere, unzufriedene Arbeiter und natürlich die selbstsüchtige Bourgeoisie. Diese Zeichnung, humorvoll und doppelsinnig „Werbung“ genannt, zeigt auch eine ganze Palette von Personen – die Frauen hat Grosz dabei alle nackt beziehungsweise mit durchsichtigen Kleidern dargestellt, während die wenigen Männer angezogen und zugeknöpft erscheinen. Die Komposition vereint wieder ein ganzes Tableau der Persönlichkeiten: Eine gläubige Christin, die Hand auf die Bibel gelegt, sitzt am Tisch mit einer Trinkerin und einem bürgerlichen, kahlköpfigen Mann, der sie lüsternd anschaut. Hinter ihnen flanieren feine Damen mit schicken Hüten und geschnürten Stiefeln, eine trägt eine Perlenkette. Ein pickliges Schulmädchen läuft mit geschlossenen Augen vorbei. Im Hintergrund bettelt ein kleiner Mann eine viel größere Frau an. Überall stoßen hier soziale Gegensätze aufeinander. Die Frauen jedoch werden durch ihre Nacktheit vereint: hinter der Fassade, dem Schein der Kleider, sind in Grosz’ Augen alle Frauen doch nur das: ein Objekt der Begierde des Mannes. – Papierbedingt etwas knittrig. Der untere Rand mit etwas unregelmäßiger Kante. Allgemein in sehr schönem Zustand.

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