Details

Löffler 1955/18.
Literatur:
Fritz Löffler, „Otto Dix, Leben und Werk“, 1. Auflage, Dresden 1960, Abb. 172, 2. und 3. Auflage, Dresden 1967 bzw. 1972, Nr. 209.
Ausstellung:
„Otto Dix“, Kunst- und Museumsverein Wuppertal und Städtisches Museum, Wuppertal 3.2.-10.3.1957, Kat.-Nr. 56.
Provenienz:
Galerie Gunzenhauser, München; Privatsammlung, München.

Beschreibung

Dix wollte und konnte die Bewegung zur Abstraktion in der Kunst der neu entstandenen BRD nicht akzeptieren. Er glaubte, dass Farbe und Form alleine nicht Erfahrung und Gefühle ersetzen konnten. Für ihn war ein Gemälde stattdessen ein Versuch, Ordnung zu kreieren. Und doch wird seine Kunst der Nachkriegszeit auch von der Abstraktion beeinflusst. Jetzt setzt er die Farbe auf eine flachere, dekorativere Art ein. Formen integrieren sich zunehmend mehr in den gesamten Bildaufbau, die Bildtiefe verschwindet allmählich zugunsten der Farb- und Formstaffelungen. Diese Tendenzen zeigen sich deutlich in diesem Blumenstillleben. Gerade die Bildmitte wird von Zickzacklinien, Dreiecken und fast geraden Pinselstrichen beherrscht. Auch die dominanten Farben Hellblau, Grau und Weiß, lassen die zugrunde liegende Pflanze nicht erkennen. Erst die Blumen im Hintergrund erklären die zentrale Form: Hier handelt es sich um die zackigen, stacheligen Blätter einer großen Distel. Die strenge Komposition gewinnt durch die bunten, fliegenden Schmetterlinge an Leichtigkeit.
Blumen gewannen in Dix’ Gemälden der Nachkriegszeit zunehmend an Bedeutung. Sie dominierten sein Oeuvre in den Jahren 1947 bis 1949. Im produktiven Jahr 1955 flammte sein Interesse noch einmal auf: Es entstanden insgesamt fünf Stillleben mit Blumen. Löffler nennt das vorliegende Gemälde „in seiner Vielfalt wiederum einen malerischen Höhepunkt im Werke von Dix“ (Löffler S. 63). – In sehr gutem Zustand.

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