„Sommer“.

Details

Vogt 1949/3.
Hans Geißler, Nachlass Erich Heckel, Hemmenhofen am Bodensee, hat die Echtheit des Werkes am 30.10.1994 schriftlich bestätigt.
Ausstelllung: „Berliner Neue Gruppe“, Schloss Charlottenburg, Berlin 1950, Kat.-Nr. 38.
Provenienz:
Privatbesitz, Antwerpen; Colecção Josias Leão, Rio de Janeiro (auf dem Keilrahmen mit dem Besitzervermerk); Privatsammlung, Norddeutschland.

Beschreibung

1949, im Alter von sechsundsechzig Jahren, nahm Heckel eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Karlsruhe an, wohnte aber weiterhin in Hemmenhofen. Hier fand er hier noch einmal zu neuer Schaffenskraft. In diesem Jahr entsteht auch dieses Brustbild einer Frau, die Heckel in eine überaus üppige Natur platziert. Im Vordergrund rankt sich Kapuzinerkresse um die Frau, eine fast verblühte Sonnenblume neigt sich hinter ihrem Kopf zum Boden. Durch ein Gebäuderahmen öffnet sich der Blick auf eine waldige Landschaft. Das Thema des nackten Menschen in der Natur bildet seit der „Brücke“-Zeit ein zentrales Motiv in Heckels Kunst. Dabei will Heckel nicht die figürliche Besonderheit der Körper betonen, sondern zeigt die kreatürliche Selbstverständlichkeit ihres Daseins. Die Frau wirkt auch hier nicht verschämt, sondern stellt sich dem Betrachter frontal. Ihre gerunzelte Stirn aber steht im spannungsreichen Gegensatz zu der paradiesischen Natur.
Zu diesem Werk gibt es laut Hans Geißler im Nachlass des Künstlers „Vier Vorstudien aus dem gleichen Jahr mit dem Titel ‚Schauspielerin’ bzw. ‚Junge Frau’“. – Randdoublierung. In gutem Zustand.