Details

Lukas 303.
Literatur:
Matthias Arnold, „Josef Scharl“, in: Weltkunst, 20/1986, Farbabb. S. 3016.
Ausstellung:
„Josef Scharl zum 70. Geburtstag“, Galerie Nierendorf, Berlin 28.3.-7.6.1967, Kat.-Nr. 49; „Josef Scharl“, Städtisches Museum, Trier 21.11.1967-2.1.1968, Kat.-Nr. 22; „Josef Scharl“, Kunstverein, Heidelberg 14.1.-11.2.1968; „Josef Scharl“, Galerie Günther Franke, München 17.4.-29.5.1971, Kat.-Nr. 32; „Josef Scharl, Werke aus drei Jahrzehnten“, Galerie Nierendorf, Berlin 21.11.1983-6.3.1984, Kat.-Nr. 16 mit farb. Abb. S. 23; „Josef Scharl zum 100. Geburtstag“, Galerie Hagemeier, Frankfurt März 1996, S. 20 mit farb. Abb.
Provenienz:
Galerie Nierendorf, Berlin; Privatbesitz, Berlin.

Beschreibung

Scharl war in seiner Kunst ein aufmerksamer Beobachter der Randgruppen und Schwachen der Gesellschaft. Schon in den 1920er und 1930er Jahren malte er immer wieder „einfache Menschen“, Bauern, Arbeiter, Mütter mit ihren Kindern, die in Armut leben. Für seine Porträts von Arbeitern wählte er häufig individuelle Schicksale, also einzelne Menschen, die er vor neutralem Hintergrund darstellte. Ihr schwacher gesellschaftlicher Status spiegelt sich in ihrer schlichten Kleidung. Doch auch ihre Gesichter sind von ihrem harten Leben gezeichnet. Allen Arbeitergesichtern ist gemeinsam, dass Scharl sie mit Bart darstellt. Die Augen hingegen werden mit tiefen Ringen und Schatten ausgearbeitet, Zeichen für die harte Arbeit und tiefe Ermüdung dieser Männer. Die Wangenknochen stehen hervor, die Wangen sind eingefallen: diese Menschen hungern. Der Pinselduktus wirkt in den Gesichtern besonders breit und pastos. Dadurch entsteht der Eindruck von grober, unreiner Haut, müde und faltig. Gleichzeitig schiebt Scharl hier den Mann in den Vordergrund. Durch die Perspektive und die fast einheitliche Farbgebung des Körpers erscheint die Figur massig, ja monumental. Scharl betont so die Würde und Präsenz einer Person, die im täglichen Leben von der Gesellschaft kaum beachtet wird. – Wenige Retuschen.

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