Details

Das Werk ist in der Hauptkartei des Nachlasses unter der Nr. 024 verzeichnet.
Literatur:
Eberhard Roters, „Klassiker der Avantgarde“, Eau de Cologne Heft Nr. 1, Köln 1968, S. 10 ff. mit ganzs. Abb. S. 11; Ausst.-Kat. „Erich Buchholz“, hrsg. von Friedrich W. Heckmanns, Köln 1978, S. 142 (Nr. 104), mit ganzs. Farbabb. S. 121; „Erich Buchholz“, hrsg. von Elke Dröscher, Kunstraum Falkenstein, Falkenstein 1991, mit ganzs. Farbabbildung S. 39; Ausst.-Kat. „Erich Buchholz – Graphik, Malerei, Relief, Architektur, Typographie“, hrsg. von Richard W. Gassen und Lida von Mengden, mit Texten von Ingrid Wiesenmayer, Köln 1998, S. 124, mit ganzs. Farbabb. S. 63.
Ausstellung:
Große Kunstausstellung Berlin 1927 (laut hs. Vermerk verso); „The Non-Objective World 1914 – 1924“, Galerie Amely Juda, London; „Erich Buchholz“, Wanderausstellung mit den Stationen Städtisches Kunstmuseum, Düsseldorf (1978), Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster (1978), Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen (1979), Kunstmuseum Hannover mit Sammlung Sprengel (1979), Ulmer Museum (1980, verso mit dem Etikett); „Erich Buchholz. Graphik, Malerei, Relief, Architektur, Typographie“, Wanderausstellung mit den Stationen Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen (Februar – April 1998), Haus am Waldsee, Berlin (Mai – Juni 1998), Quadrat Bottrop, Josef Albers Museum, Bottrop (September – Oktober 1998), Staatliche Galerie Moritzburg, Halle, Landesmuseum Sachsen-Anhalt (März – April 1999); dort dann als Dauerleihgabe 1999 – 2013.
Provenienz:
Nachlass des Künstlers; Galerie Amely Juda, London (verso mit dem Etikett); Galerie Teufel, Köln (verso mit Galeriestempel und auf Unterlageplatte mit dem Etikett); Galerie Elke Dröscher, Hamburg (verso auf Unterlageplatte mit dem Etikett); Privatsammlung, München.

Beschreibung

Hauptwerk des Künstlers aus seiner wichtigsten Schaffensphase. Buchholz lebte von 1917 bis 1925 in Berlin und wurde dort von der russischen und ungarischen Avantgarde beeinflusst. Berlin bildete in dieser Zeit durch den Zuzug von Künstlern wie El Lissitzky, Moholy-Nagy, Archipenko oder Rodschenko ein Zentrum der konstruktivistischen Bewegung außerhalb Russlands. In diesem Jahr schuf Buchholz 32 Holzreliefs, die in zahlreichen Museen vorhanden sind (u.a. Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie; Wilhelm-Lehmbruck-Museum, Duisburg; Museum Wiesbaden; Kunstmuseum Düsseldorf) und zu denen auch das vorliegende Werk gehört. Dem Relief kommt im Konstruktivismus eine Sonderstellung zu, da man die Ölmalerei als zu traditionell empfand und im Relief eine Verbindung zwischen der freien und angewandten Kunst sah, die dem Wunsch nach einer „ganzheitlichen“ Kunstbetrachtung entsprach. Die Wahl des Mediums unterstützt Buchholz hierbei in seinem Bestreben nach Klarheit und Form, der spontane Ausdruck wird zurückgedrängt. Dem Kreis kommt in Buchholz´ Formensprache eine besondere Bedeutung zu. Er soll dem dargestellten Bildraum eine Freiheit und Leichtigkeit geben, wird aber durch andere geometrische Elemente, wie hier insbesondere die beiden schmalen Rechtecke, im Bildraum verankert. Der – im Gegensatz zu früheren Reliefs der Jahre 1920 und 1921 – bewusste Verzicht auf einen Bildrahmen soll die Grenzen des traditionellen Bildraums sprengen und zu einer Einheit mit dem Raum um das Bild führen, was dem architektonischen Ansatz im Denken Buchholz’ entspricht. Dieser Effekt wird durch die weiße Grundierung der Platte unterstützt. Durch die Verwendung des Goldes wird dem Bild eine Lichthaftigkeit gegeben, die im Zusammenspiel mit der schwebenden Form des Kreises dem Werk eine metaphysische Wirkung gibt. Damit erhält die Arbeit einen ikonenhaften Charakter. Weitere, bildprägende Elemente treten hinzu: „In den meisten Fällen hat Buchholz seine Reliefs aber nicht nur verschiedenfarbig bemalt, sondern auch mit dem Metallstichel bearbeitet. So entstand eine unregelmäßige Faktur, anhand derer der Betrachter die Arbeit des Künstlers, sogar seine Handbewegung nachvollziehen kann. Diese ‚handwerkliche’ Arbeitsweise, die den ausgeprägten Materialcharakter der Reliefs betont, ist es auch, die Buchholz´ Arbeiten von den meisten anderen ‚konstruktiv’ arbeitenden Künstlern unterscheidet.“ (Wiesenmayer, S. 40).- Die weiße Grundierung wohl vom Künstler überarbeitet. Leichte Schwundrissbildung im Bereich des linken Bildrandes mittig. Kleinere Farbabreibungen in der Grundierung, ansonsten in sehr gutem Zustand. Holzplatte auf eine weitere Unterlageplatte und in Plexiglaskasten fest montiert.

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