Details

Literatur:
Silvia Höller, „Ernst Nepo. Zwischen Expression und Sachlichkeit“, Wien, Bozen 2001, S. 37, Abb. 31; Silvia Höller, „Ernst Nepo 1895 – 1971“, Innsbruck 1998, Abb. Nr. 13; Hrsg. Fam. Dr. Lucas Nepo, „Ernst Nepo“, Ausstellungskatalog, Innsbruck 1993, mit Abb.
Ausstellung:
Siebenkapellenareal, Innsbruck 1993.
Provenienz:
Privatbesitz, Tirol.

Beschreibung

Der in Böhmen geborene Künstler Ernst Nepo findet nach dem Zerfall der Donaumonarchie seinen neuen Lebensmittelpunkt in Innsbruck. Er integriert sich dort sehr schnell in das aktuelle Künstlerleben und stellt in renommierten Galerien aus. Heute zählt er zu einem der wichtigsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit in Österreich. Zu Beginn seiner künstlerischen Tätigkeit ist er stark von der Wiener Secession und dem Symbolismus geprägt. In den 1920er Jahren bewegt er sich zwischen Abstraktion und Sachlichkeit, wobei die menschliche Figur stets eine zentrale Rolle einnimmt. Der Weg seiner künstlerischen Entwicklung und seine Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Kunstströmungen werden in dem vorliegenden Werk „Tanz in der Sonne“ sichtbar. Nepo wählt einen strengen und kompakten Bildaufbau in drei Bildebenen – Erde, Gebirge und Himmel, wobei dieser eigentlich von der grell leuchtenden Sonne eingenommen wird, die auch den Fluchtpunkt der Gesamtkomposition darstellt. Ihre Strahlen durchbrechen alle Bildebenen und zerteilen die Landschaft und die Figur in kubistischer Manier. Er wählt wenige, der Natur entsprechenden Farben, die durch das Leuchten der Sonne eine solche intensive Expressivität erfahren, dass man meinen möge, die Erde werde gleich in Flammen aufgehen. Die kahlen Bäume, die gezackten Büsche und die wie glühende Kohlen wirkenden Berge intensivieren diesen Eindruck. Die nackte Frau, die als Mutter Erde gesehen werden kann, streckt sich einerseits den Sonnenstrahlen entgegen, versucht sich jedoch gleichzeitig davor zu schützen. Die Szene erhält dadurch einen apokalyptischen Charakter, der jedoch schon auf einen Neubeginn hinweist. – Stellenweise kleine Bruch- und Abriebstellen an den Rändern, einzelne kleine Retuschen im oberen linken Bildbereich, eine größere am oberen Rand, sonst in einem sehr schönen Zustand.

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