Johannes Hannot (zugeschrieben)

Früchtestillleben mit einem gläsernen Deckelpokal.

Details

Mit Gutachten von Dr. Fred Meijer, datiert 6.1.2014. Das Gemälde ist im Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag, unter der Nummer 1001091485 registriert.
Ausstellung:
„Bilder aus Mainzer Privatbesitz“, Stadttheater, Mainz, 15.5. – 6.6.1887, Kat. Nr. 89.
Provenienz:
Sammlung Stefan Carl Michel, Mainz; Rudolph Lepke, Berlin, Auktion (Sammlung des verstorbenen Herrn Geheimen Kommerzienrat St. C. Michel), 27.2.1917, Los 9, Abb. Tafel 33 (als J.D. de Heem); Lempertz, Köln, Auktion, 17.5.1962, Los 84, Abb. 84, Tafel 44 (als J.D. de Heem); Süddeutscher Adelsbesitz.

Beschreibung

Seit der Antike steht der Typus des Früchtestilllebens im Zeichen der Mimesis, der naturgetreuen Nachahmung. Plinius d.Ä. zufolge sollen die Weintrauben des Zeuxis so täuschend echt gemalt gewesen sein, dass Vögel sich dazu verleiten ließen, an den Trauben zu picken – ein Topos für den Wettstreit der Kunst und Natur, aber auch der Künstler untereinander. Jeder Stilllebenmaler wird seitdem, ob gewollt oder nicht, am Grad der Naturtreue seiner Trauben gemessen. Hannots gläsern wirkende Trauben sind über die Tischkante hinweg greifbar nah an den Betrachter herangerückt. Sie werden von roten und weißen Pfirsichen, Kirschen, Zitronen und Pflaumen eingerahmt. Ein halb leer getrunkenes Weinglas, Weinlaub und ein auf einer Koffertruhe platzierter, aufgeschnittener Granatapfel mit einem Römerglas vervollständigen die Komposition, die ursprünglich möglicherweise ein Hochformat war. Doch ist das Gemälde schon zum Zeitpunkt seiner Erfassung auf der Mainzer Ausstellung im Jahr 1887 in vorliegenden Maßen dokumentiert. Damals war es noch Jan Davidsz de Heem zugeschrieben, 1987 wurde es von Fred Meijer dem Leidener Maler Johannes Hannot zugeordnet. Diese Zuschreibung wurde kürzlich von ihm nach Begutachtung des Originals am 13.12.2013 bestätigt.
Leinwand doubliert.

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