Details

Löffler 1941/6 (dort Verbleib unbekannt).
Provenienz:
Seit Jahrzehnten in Privatbesitz, Süddeutschland.

Beschreibung

Anfang der 1930er Jahre musste sich Dix unter politischem Druck künstlerisch neuen Themen zuwenden. Ab 1934 widmete sich der Künstler dementsprechend bevorzugt der Landschaftsmalerei. In diesen fängt er eine Atmosphäre der Sicherheit und Geborgenheit ein; die Landschaften werden zu Refugien in einer hässlichen Außenwelt. Dabei stellen sie nicht nur eine motivische Flucht vor der harten, politischen Realität, sondern auch einen kunsthistorischen Rückzug zu den Altmeistern dar. So zeigen diese Arbeiten einen starken Einfluss Breughels sowie der Donauschule um Albrecht Altdorfer. Dix malte nicht nach der Natur, sondern schuf zahlreiche Skizzen, die er später im Studio zu einer eigenen Komposition zusammenfügte. Es handelt sich also um erfundene Ideallandschaften. Diese Landschaften waren beliebt und ließen sich gut verkaufen, sodass Dix 1936 ein Haus in Hemmenhofen am Bodensee kaufen konnte. Er behielt aber trotzdem sein Studio in Dresden bei und kam fast jährlich zurück, um dort zu arbeiten. Dabei bereiste er auch die Umgebung und besonders die Sächsische Schweiz, die sicherlich auch bei diesem Gemälde zur Inspirationsquelle wurde. In den nächsten neun Jahren entstand eine Reihe von allegorischen, in Landschaften eingebettete Werke. Sie hatten fast alle religiöse Themen und enthielten häufig kodierte Aussagen über Dix’ Hoffnungen und Befürchtungen für Deutschland. Hier sieht man die Heilige Familie rastend an einem Waldrand. Maria, in Licht getaucht, hält zärtlich das Jesuskind, das nach einem Schmetterling greift. Hier wird eine idyllische Mutter-Kind-Szene dargestellt. Doch türmt sich der Waldrand links bedrohlich auf. Ein abgestorbener Baumstamm erinnert an Tod und Vergänglichkeit. Im linken Vordergrund, tief im Schatten gehüllt, liegt Josef, den Kopf aufgestützt, dem Rücken zu der familiären Szene gewandt, als könne er den Gedanken an das nahende Unheil, die Zerstörung der Unschuld, nicht ertragen. – In sehr gutem Zustand.

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