Details

Provenienz:
Nachlass des Künstlers; Galleria del Levante, Mailand/München.

Beschreibung

1927 lernte Schlichter seine zukünftige Frau Elfriede Elisabeth Koehler, genannt Speedy, kennen. Mit dieser Dirne aus Genf verband ihn eine gemeinsame Vorliebe für geknöpfte Stiefel, Fesseln und masochistische Spiele. Wenig später traten sie gemeinsam der katholischen Kirche bei: Schlichter wollte seine masochistischen Tendenzen beichten, während Speedy ihr neues Leben als rechtmäßige, achtbare Ehefrau unterstreichen wollte. Dabei unterstützte Speedy noch 1935 das Familieneinkommen, indem sie zahlende Kunden in der eigenen Wohnung empfing. Schlichter wurde der Zuhälterei schuldig befunden und musste zwei Monate ins Gefängnis. Hier zeigt Schlichter Speedy als respektable Frau, mit hochgeschlossener Bluse und modischem Hut. Nur die üppigen Blumenranken im Hintergrund geben etwas von ihrem Charakter preis. Schlichter wählt eine sich rankende Ackerwinde, ein Unkraut, das durch seine ausdauernde Lebensweise schwer zu bekämpfen ist. Diese Pflanze umschlingt andere Pflanzen und windet sich an ihnen empor zum Licht. So sah Schlichter seine Frau sicherlich auch als Überlebenskünstlerin. – Vereinzelte Fleckchen. Verso Montagespuren, recto in den oberen Ecken schwach durchschlagend. Allgemein schön.

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