Details

Lipps-Kant 175, mit Abb. Tafel 21.
Ausstellung: „Paul Kleinschmidt“, Chicago, The Art Institute, 1933/34, Kat. Nr. 8.
Provenienz: Anfang 1933 Erich Cohn, New York; durch Erbfolge an den Sohn; Privatbesitz USA.

Beschreibung

Gemalt im Herbst/Winter 1932 in Ulm. Besonders in seinen Werken aus der Ulmer Zeit strebt der Künstler eine helle, leuchtende Farbgebung an. Im Laufe des Sommers 1932 entwickelte er eine neue Maltechnik mit einem sehr pastosen Farbauftrag. Dabei arbeitete er mit Kremser Weiß, einer sehr schnell trocknenden Farbe die, den anderen Farben beigemischt, die große Leuchtkraft der Werke bewirkte. Dieses Weiß führt zu einer schnellen Arbeitsweise, um Spannungen innerhalb der Farbschichten zu vermeiden. Der neue Malstil beherrscht auch die Werke, die ab September 1932 in seinem neuen, großen Atelier in Ulm entstehen. Die Geräumigkeit regt ihn zu großformatigen Figurenbildern an. Hier arbeitet er gleichzeitig an zwei großen Selbstporträts, die ihn als Dreiviertelfigur im Atelier zeigen. Kleinschmidt entscheidet sich für die klassische Darstellung des Künstlers vor seiner Leinwand, seine Werkzeuge, Palette und die Pinsel, in der Hand. An der linken Bildseite drückt die aufgespannte, aufgestellte Leinwand den Künstler zurück. In diesem Porträt wird der Bildraum noch zusätzlich durch Objekte verengt, die in der linken oberen Ecke ins Bild drängen. Ein schwarzes Türloch bringt keine Öffnung im Bild. Stattdessen wirkt der Maler – auch durch das schmale Hochformat – räumlich beengt und somit bedrängt. Nachdenklich schaut er die Leinwand an, die rechte, ausführende Hand auf die Hüfte gestützt. Auffällig erscheint die Art, wie der Künstler sein Gesicht in vielen Schichten und Linien aufbaut, während seine Beine in den blauen Hosen fast flach und schichtenfrei dargestellt werden. Hier geht es um ein psychisches und nicht ein rein physiognomisches Porträt. – In sehr guter Erhaltung.

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