Details

Provenienz:
Sammlung „Mutter Ey“, Düsseldorf, Nr. 119, verso mit dem Etikett.

Beschreibung

Bezeichnet mit Feder in Schwarz unten links „Die kleine Finn (?) / singt schön in Stadt und Land / Sonderbar ist Luxus Sport im traurigen Irrenhaus“. Bedeutende Arbeit des Künstlers, der in den Jahren 1920 – 1925 in Düsseldorf lebte und einer der herausragenden Mitglieder der Gruppe „Junges Rheinland“ und des Kreises um die Galeristin Johanna („Mutter“) Ey war. Wollheim war nicht nur als Dichter, sondern auch als Dramatiker schöpferisch tätig. Die vorliegende Arbeit könnte gedanklich in Zusammenhang mit dem 1924 uraufgeführten Stück „Der Staatsanwalt“ stehen, in dem es um die Schicksale einer zu Unrecht verurteilten Kindsmörderin und deren Ankläger geht, der – seinen Irrtum erkennend – in den Selbstmord getrieben wird. Die von Wollheim verwendete Technik der Collage wurde erst wenige Jahre vor Entstehung dieses Werkes in die Kunst (u.a. von George Grosz) eingeführt. Sie galt damals als Ausdruck für den chaotischen Zustand der Menschheit. Die Sprengung der Bildeinheit wurde als anarchistischer Akt gegen bisherige Bildkonventionen verstanden. Ihre Verwendung kommt hier Wollheims Rolle als Künstler und Dramatiker entgegen: die bewusste Inszenierung der Bildausschnitte stimmt so mit seiner Theaterarbeit überein (vgl. Annette Lagler, „Dramaturgie des Malers“, in: Katalog zu Gert H. Wollheim – Eine Retrospektive, Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof, 1993, S. 40). Gleichzeitig unterstützt die gewählte Technik die inhaltliche Aussage des Dargestellten. – Papier durch das Auflegen etwas wellig. Mit kleineren Einrissen und Fehlstellen im Papier. Unterlagekarton unten rechts etwas abgerissen.

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