Beschreibung

Abseits der Neuen Sachlichkeit oder der traditionellen Münchner Schule, in deren Stil Scharl ausgebildet wurde, entwickelte der Künstler eine ihm eigene Formensprache. Anhand dieser werden seine Landschaften zu formal konstruierten Werken, die er durch seine breiten, bewegten Pinselstriche auflockert. Hier verstärkt der auffallend hoch gesetzte Horizont die perspektivische Ansicht, während der hufeisenförmig angelegte Weg die Vertiefungen der Bildmitte – vielleicht ein verschneiter Steinbruch – einfasst und umrahmt. Scharl litt in dieser Zeit unter den politischen Entwicklungen in Deutschland. 1933 schrieb Scharl an seinen Freund und Mäzen Otto Schmidt: „Oft gehe ich für einige Stunden in den Wald, in die Felder, um die vielen Menschen nicht sehen zu müssen, die keine sind.“ So kann er auch sein Motiv zu diesem Bild gefunden haben. Das Werk entstand in dem Jahr, in dem Scharl von den Nationalsozialisten ein Malverbot auferlegt wurde. – Die Ränder verso mit Leinwand verstärkt. Die Rückseite grau übermalt. Allgemein in gutem Zustand.

Literatur:
„Josef Scharl. Eine Retrospektive“, Ausstellungskatalog, Kunsthalle in Emden 1999, S. 16: das Werk ist auf einem Foto des Künstlers in seinem Atelier teilweise abgebildet.

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