Melencolia I (Die Melancholie).
Details
Melencolia I. Copper engraving on paper. (1514). C. 24.3 : 19 cm.
Beschreibung
Bartsch 74; Meder 75/II b-c (von f); Schoch/Mende/Scherbaum 71.
Nach „Ritter, Tod und Teufel“ und „Hieronymus im Gehäus“ der letzte der drei Meisterstiche. Albrecht Dürers „Melencolia I“ gilt als das am meisten besprochene Werk der Kunstgeschichte. Die dazu über Jahrzehnte angewachsene wissenschaftliche Literatur ist Legion. Dennoch ist es bis heute nicht gelungen, dieses Werk abschließend zu deuten. Bereits 1923 schrieb Heinrich Wölfflin, dass die „Melencolia“ immer ein „Tummelplatz der Deutungen“ bleiben werde. Diese wahrscheinlich berühmteste aller Druckgraphiken ist ein Gipfelpunkt abendländischer Kunst. – Kräftiger, gratiger, aber in allen Feinheiten transparent und klar zeichnender Abzug. An der korrigierten Ziffer 9 im Zahlentablett mit Grat, ebenso hinter dem geflügelten Kind und an den Leitersprossen. Noch ohne die Kratzer durch die weiße Partie des linken Oberschenkels, wie von Meder für einen b-Zustand angegeben. Auf feinem Bütten ohne Wz., weshalb auch eine mögliche Meder c-Qualifizierung in Betracht gezogen werden könnte (b nach Meder auf Papier mit Wz. 158 „Krüglein“). Mit bis zu 2,5 mm breitem Rand um die Einfassungslinie. Minimale Bereibungen an der linken Schulter, unterhalb der Fledermaus und an der rechten unteren Ecke. Verso mit leichter, horizontaler Mittelfalte und etwas angeschmutzt; Ränder geringfügig verstärkt.
In so schönem Gesamteindruck und von solch guter Erhaltung von großer Seltenheit.